In Amerika läuft gerade eine Klage gegen den Discount-Broker Robin Hood. Das Besondere an Robin Hood sind die günstigen Gebühren und die Smartphone-App, mit der das Traden sehr leicht umsetzbar ist.
Der Amerikaner Alex K. war von der Spekulation über das Smartphone hell begeistert und er kaufte und verkaufte regelmäßig Wertpapiere. Sein Startkapital betrug 5000 US-Dollar und das war ihm wohl zu wenig und er versuchte mit einem finanziellen Hebel das Maximum an Rendite herauszuholen. Deshalb ging er schnell dazu über, mit Aktien-Optionen zu handeln.
Zur Info: Der Käufer einer Option hat die Möglichkeit, über den gekauften Kontrakt eine Aktie zu einem bestimmten Preis zu kaufen. Wenn also der vereinbarte Basispreis zum Beispiel 50 US-Dollar für eine bestimmte Aktie beträgt und der aktuelle Kurs 60 Dollar ist, dann lohnt es sich, die Option auszuüben. Der Optionskäufer macht dabei zehn Dollar Gewinn pro Kontrakt. Wäre aber der Aktienpreis nur 45 Dollar, dann lässt der Optionskäufer die Option einfach wertlos verfallen. Ein üblicher Ablauf, der für erfahrene Optionshändler nichts Besonderes ist.
Für Alex K. war es anscheinend doch etwas Besonderes, denn die Robin Hood-App zeigte einen Minusbetrag von 730.000 US-Dollar auf seinem Konto an. Offensichtlich war die Transaktion schlecht für ihn gelaufen und alles, was er tun müsste, ist die Option, durch Nichtausübung verfallen zu lassen.
Weil Alex K. diesen Mechanismus nicht kannte, drehte er durch. Er versuchte sofort den Broker telefonisch zu erreichen, doch die Leitung war chronisch überlastet. Zugeschaltet wurde stets ein Computer, der automatische Antworten gab. Der finanzielle Druck war dann letztlich so gewaltig, dass Alex K. sich das Leben nahm.
Die App von Robin Hood zeigte ein negatives Konto an, das in Wirklichkeit nicht negativ war. Ein Fehler, der zur Klage gegen Robin Hood führte. Die Eltern von Alex K. klagen gegen die aggressiven Verkaufstaktiken des Brokers. Der Vorwurf: Besonders junge unerfahrene Trader werden in den Börsenzirkus hineingezogen und gehen dabei Risiken ein, die sie nicht verstehen. Robin Hood vermarktet seine Trading-Plattform als Videospiel und verschleiert damit die Risiken.
Die Automatismen von Robin Hood haben sogar funktioniert, denn einen Tag nach seinem Freitod erhielt Alex K. eine automatische E-Mail von der einwandfreien Abwicklung des Handels und dass seine Position auf null steht.
Wie hoch nun die Schadensersatzforderung der Eltern ist, wurde nicht bekannt gegeben. Wir können allerdings davon ausgehen, dass es sich um einen erheblichen Betrag handelt.
Tipp: Lassen Sie sich bei Ihrem Börsenhandel unterstützen. Im VolumenBrief handeln wir ausschließlich Aktien mit Qualitätstrends.
Testen Sie den VolumenBrief und überzeugen Sie sich.
Hinterlasse jetzt einen Kommentar