Ist der Trend der Aktienmärkte noch gesund?

Die Entwicklung von Trends kann man besonders gut anhand der Advance-Decline-Line (ADL) überprüfen. Die ADL errechnet sich aus der Summierung der täglichen Differenz aus gestiegenen und gefallenen Aktien des Marktes. In unserem Beispiel sehen wir die ADL des Nasdaq100. Dieser Index spielt eine besonders große Rolle in der Trendentwicklung, weil die stärksten Kursgewinne in den vergangenen Monaten mit Technologieaktien erzielt worden sind. Man könnte den Nasdaq100 als weltweiten Vorreiter für die Aktienmärkte bezeichnen.

Es ist so, dass ein Markt dauerhaft nur einsteigen kann, wenn die Mehrheit der Aktien diese Bewegung bestätigt. Es kommt nun auf den Vergleich des Kursverlaufes zur ADL an. Dabei gibt es drei verschiedene Möglichkeiten für den Verlauf. 1. Die ADL läuft stärker nach oben im Vergleich zum Kurs, dann können wir von einer bullishen Divergenz ausgehen. In diesem Fall würde sich dann Markt mit höherer Wahrscheinlichkeit nach oben entwickeln. 2. Die ADL und der Kurs bewegen sich im Gleichklang. Die Verlaufsmuster sind ähnlich und wir können von einer Fortsetzung der aktuellen Bewegung ausgehen. Egal in welche Richtung der Markt läuft, die Bewegung setzt sich unverändert fort. Der Aktienmarkt zeigt sich veränderungsunwillig. 3. Als letzte Möglichkeit könnte die ADL schwächer sein im Vergleich zum Kurs. Wir hätten dann eine bearishe Divergenz, die den Kurs mit höherer Wahrscheinlichkeit nach unten ziehen würde.

Advance-Decline-Line

Bild: Nasdaq100-Index im Tageschart und seine Advance-Decline-Line (ADL)

Im oberen Bild sieht man einen ähnlichen Verlauf der ADL zum Index. Das spricht für eine Fortsetzung der seitwärts verlaufenen Konsolidierungsbewegung. Der Verlauf der ADL gibt also noch keine Warnung für eine bevorstehende Korrektur.
Der entscheidende Schritt für eine Abwärtswelle kommt erst, wenn der Markt 12.500 Punkte unterschreitet. Das gibt genügend Spielraum, um den Index in einen beruhigten Zustand zu halten. Sollte allerdings der Index 13.900 Punkte überschreiten, wäre mit einem neuen Kursfeuerwerk zu rechnen.

Fazit: Es besteht zwar immer die Gefahr, dass die Aktienmärkte abtauchen könnten, weil neueste Wirtschaftszahlen wegen der Pandemie schlecht ausfallen. Das lässt sich kaum vermeiden. Andererseits gibt es sehr viel Anlagekapital, welches konstant den Weg in die Finanzmärkte sucht. Die jüngste Kurskorrektur zeigt sich noch nicht von der gefährlichen Seite. Dementsprechend liegen die positiven Wahrscheinlichkeiten eher auf der Bullenseite.

 

 

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