Nach einer per saldo nur knapp behaupteten Woche besteht bei der Commerzbank-Aktie nun die Gefahr, dass diese ihre Jahrestiefs bei ca. 5,16 Euro nochmals testen wird. „Jahrestief“ klingt noch so harmlos – hier geht es direkt um den tiefsten Stand, den mein 10-Jahres-Chart bei der Commerzbank überhaupt anzeigt. Sogar in der Finanzkrise 2008/2009 hatte sich der Aktienkurs klar zweistellig gehalten. Am Freitag hingegen ging die Aktie mit gerade einmal 5,71 Euro aus dem Handel (Xetra).
Es sind die inzwischen bekannten Belastungsfaktoren, die immer wieder als Begründung für Kursverluste der Commerzbank-Aktie genannt werden: Unsicherheit wegen Brexit, Unsicherheit wegen der hohen „faulen Kredite“ bei italienischen Aktien und die Frage, ob das Eigenkapital auch für den Fall eines größeren Bankenschocks ausreichen würde. Da die Stimmung für Bankaktien generell im Keller ist, wird hier derzeit für die Commerzbank keine Extrawurst gebraten.
Und negativ aufgefallen war, dass bei der Commerzbank die Kapitalquote CET 1 zum 30. Juni 2016 gegenüber dem Vergleichswert ein Quartal zuvor gefallen war (von 12,0% auf 11,5%). Das ist zwar im Branchenvergleich keineswegs besonders schlecht – aber sinkende Tendenz bei der Kapitalquote, das ist natürlich bestimmt nicht beruhigend. Die nächsten Geschäftszahlen wird es bei der Commerzbank planmäßig erst am 4. November (Q3-Zahlen) geben.
Bild: Wochen-Chart der Commerzbank-Aktie: Der Abwärtstrend ist weiterhin intakt.
Es gibt jedoch Hoffnung es an der Unterstützung bei 5,85 Euro. Im Juli 2015 fand der Kurs an dieser Stelle schon einmal ein belastbares Tief. Für einen Long-Trade ist es jedoch noch zu früh. Erst beim Überwinden von 6 Euro kann der Abwärtstrendkanal verlassen werden. Anschließend ist eine Gegenbewegung machbar. [Anmerkung der Redaktion]
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
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