Broker-Abzocke: Was Sie bei CFDs beachten sollten

Liebe Leserinnen und Leser,

für private Anleger sind CFDs (Contract for Difference) der Einstieg in die Welt des Tradings. Was vielen Börsenneulingen nicht bewusst ist, dass CFDs nicht an der Börse gehandelt werden. Sie sind ein Produkt des Brokers, und daraus ergeben sich alle Vor- und Nachteile. Inhaltlich besteht ein CFD aus einem Vertrag zwischen dem Broker und dem Kunden. Unternimmt ein Handelswert eine Kursbewegung, dann wird ein Barausgleich vorgenommen. Der Handelswert selbst wird nicht gehandelt. Praktisch gesehen, ist es eine Wette auf steigende oder fallende Kurse.

CFDs werden nicht an der Börse gehandelt

Während an einer Börse der Preis eines Handelsobjektes durch Angebot und Nachfrage entstehen, ist ein CFD stets die Abbildung eines realen Handelsobjektes. Obwohl der CFD-Broker den Kurs nachbildet, bleibt es ein außerbörslicher Handel. Daher wird eine Order des Kunden ausschließlich vom Broker intern umgesetzt. Der Broker stellt den Kurs für An- und Verkauf des CFDs. Die Schnelligkeit der Orderumsetzung ist vergleichbar mit dem des direkten Börsenhandels. Inzwischen sind die Standards, durch die starke Konkurrenzsituation innerhalb der CFD-Branche, so hoch, dass der CFD-Handel eine gute Alternative zum üblichen Derivatehandel ist. Wer es gewohnt ist, mit KO-Zertifikaten oder Optionsscheinen zu handeln, der sollte keine Berührungsängste mit dem CFDs haben. Im Gegenteil der CFD-Handel ist transparenter und oft preiswerter.

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Quelle: pixabay

Ein großer Vorteil der außerbörslichen Handelsplattform ist der Wegfall einer Maklercourtage oder sonstigen Gebühren. Eine Transaktionssteuer gibt es ebenfalls nicht. Die Idee des CFD-Handels ist so attraktiv, dass es zahlreiche Gedankenexperimente in Deutschland gibt, um den CFD-Handel an einer echten Börse umzusetzen. Bisher sind die Ideen noch unausgereift, aber sie liegen in den Schubladen der Broker.

Die Kurse der CFD-Broker sind oft Abzocke

Die Preisbildung von CFDs orientiert sich wie bei jedem anderen Derivat am Kurs des Basiswerte (z.B. Aktie, Index, Rohstoff usw.). Die Kursbewegung wird vom Broker annähernd 1:1 umgesetzt. Die Kurse der CFDs entstehen durch den Market-Maker. Ein Broker verdient sein Geld in erster Linie durch die Spanne (Spread) zwischen An- und Verkauf des CFDs. Aus Sicht der Gewinnmaximierung ist er geneigt, den Spread möglichst groß zu halten. Durch den Wettbewerb der CFD-Broker untereinander wird jedoch eine natürliche Grenze gesetzt. Ist der Spread zu groß, gibt es bestimmt einen anderen Broker, der den Kunden gerne übernimmt.

Mit CFDs sind hohe Gewinne für Kleinanleger möglich

CFDs sind speziell auf die Bedürfnisse der Privatkunden zugeschnitten. Es sind Finanzderivate mit einem Hebel, der durch die Hinterlegung einer Margin entsteht. Die Margin hat die Aufgabe mögliche Kursverluste auszugleichen. Mit dem Prinzip ist es möglich, dass Kunden mit einem kleinen Handelskonto, wie Profis am Markt aktiv sein können.

Über den Hebel lassen sich in kurzer Zeit relativ hohe Gewinne erzielen. Im gleichen Maße steigt aber auch das Risiko. Ein Hebel wirkt immer in beiden Richtungen. In der Praxis verlieren viele Trader mit dem CFD-Handel Geld, weil sie mit dem Börsenrisiko nicht umgehen können. Anfänger riskieren meistens sie zu viel, und wollen im Verlustfall den Verlustbetrag mit noch höherem Risiko wieder ausgleichen. Das geht vielleicht ein oder zwei Mal gut, doch beim dritten Mal ist das Konto „zerschossen“.

Die Erfolgsstatistiken unterschieden sich nicht vom konventionellen Aktienhandel. An der Börse verliert immer die Mehrheit, und eine Minderheit verdient umso mehr.

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Achtung: Manche CFD-Broker spekulieren gegen den Kunden

Sobald der Kunde eine CFD-Position eingeht, bekommt der Broker das Risiko in sein Handelsbuch. Durch eine Vielzahl von Trades ist es möglich, unterschiedliche Kundenpositionen miteinander zu verrechnen. Der Market-Maker besitzt allerdings eine gewisse Entscheidungsfreiheit, wie weit er das Risiko absichert. Man darf nicht außer Acht lassen, dass durch Risiko-Management Geld verdient werden kann. Bei großen CFD-Positionen wird er zum Beispiel die Möglichkeit nutzen über Futures das Risiko komplett zu eliminieren. Die BaFin (Bundeanstalt für Finanzdienstleistungen) prüft regelmäßig Broker, ob sie ihre Risiken in einem tragbaren Rahmen halten.

Bei britischen Brokern war es lange Zeit Praxis, die Kunden zu segmentieren. Es ging um erfolgreiche und weniger erfolgreiche Kunden. Danach wurden die erfolgreichen Kunden im Handelsbuch mit Gegenpositionen abgesichert. Die weniger erfolgreichen wurden komplett vom Broker gemanagt. Je schlechter ein Kunde tradet, desto höher waren die Gewinne des Brokers. Die unsympathische Vorgehensweise hat sich bei den Brokern allerdings nicht durchgesetzt. Das liegt auch ein wenig daran, dass die Kunden ihre Handelsfähigkeiten verbessert haben.

Die Nachschusspflicht bei CFDs

Was viele Tradern für unmöglich hielten, wurde mit dem „Frankenschock“ zur Realität. Anfang 2015 hob die Schweizerische Nationalbank die Anbindung des Schweizer Franken an den Euro auf. Die Kurse brachen innerhalb von Sekunden ein und viele CFD-Kunden sahen sich einer Nachschusspflicht (Margin Call) gegenüber.

Eine Margin Call gibt es, wenn die vorhandene Margin nicht ausreicht, um die aufgelaufenen Verluste des Kunden zu decken. In diesem Fall fordert der Broker den Kunden auf, neues Geld nach zu schießen.

Viele Anleger verloren beim Frankenschock sehr viel Geld. Die Nachschusspflicht ist für viele Börsianer ein Horror. Der gute Ruf der CFD-Broker wurde damals erschüttert. Inzwischen haben sich einige Broker auf die Situation eingestellt. Manche Broker bieten den besonderen Service, dass eine Nachschusspflicht ausgeschlossen wird.

Die Sicherheit des Kontos beim CFD-Broker

In Deutschland ist der CFD-Handel im Allgemeinen sicher. Die Kundengelder werden separat geführt, und sind nicht Teil des Firmenkapitals. Das bedeutet, im Fall einer Broker-Insolvenz, erhalten die Kunden ihr Kapital zurück.

Die meisten ausländischen CFD-Anbieter betreiben in Deutschland das Modell des „Introducing-Brokers“. Die Kunden werden dann von einer regionalen Niederlassung vermittelt und betreut. Der Sitz des Brokers und das Konto liegen dann nicht in Deutschland. Das kann gut oder schlecht sein. Hierbei ist es wichtig zu wissen, von welcher Behörde der Broker überwacht wird, und wie hoch die Einlagensicherung ist. Ob es sich um einen ausländischen Broker handelt, merkt der Kunde spätestens bei der Kontoeröffnung

 

Sollten Sie weitere Informationen zu CFD-Brokern suchen, kann ich Ihnen folgende Adresse empfehlen:

http://www.abzocktest.com/online-broker/cfds/

 

 

Viel Erfolg wünscht Ihnen

Christian Lukas

 

2 Kommentare

  1. Hallo Christian, zum sehr gut verfassten Artikel möchte ich ergänzen, dass für private Trader mit Wohnsitz in Deutschland die Nachschusspflicht inzwischen durch das BaFin aufgehoben ist. Viele seriöse Broker haben sich dem angeschlossen und fordern generell keine Nachzahlungen mehr. Allerdings behalten sie sich vor, Positionen von sich aus zu schliessen oder mangels Kontendeckung erst gar nicht zu öffnen. Beste Grüsse, Axel
    Mehr: https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Aufsichtsrecht/Verfuegung/vf_190801_allgvfg_Differenzgeschaefte.html

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