Wie Profis sich mit Hedging absichern
In Tradingkreisen steht Hedging als Oberbegriff für Finanztransaktionen, mit denen eine Position oder das gesamte Portfolio abgesichert wird. Angewendet wird Hedging sowohl bei Aktienkursen und Zinssätzen wie auch für Wechselkurse oder Rohstoffpreise. Eingesetzt werden kann die Hedging Strategie sowohl von institutionellen wie auch privaten Anlegern, mehr Informationen über dieses Thema bietet MrStocks.org. Letztere setzen vor allem auf die Varianten Full Hedging und Downside Hedging, welche von institutionellen Anlegern schon seit vielen Jahren genutzt wird.
Full Hedging
Mittels Full Hedging wird das gesamte Risiko eine Anlage bzw. eines Portfolios abgesichert. Geeignet ist Full Hedging unter anderem zur Absicherung von Währungsrisiken. Dabei wird der gesamte in einer ausländischen Währung investierte Betrag durch den Abschluss eines Termingeschäfts abgesichert. Ein wichtiger Faktor ist dabei der Hedge Ratio, also das Verhältnis zwischen investierten und abgesichertem Betrag. In diesem Fall beläuft sich der Hedge Ratio auf 1,0. Zur Absicherung von Währungsrisiken eignen sich sowohl FX-Futures wie auch CFDs. Wechselkursschwankungen können auch ohne Basisrisiko gehedgt werden.
Downside Hedging
Beim Downside Hedging handelt es sich um eine Strategie mit echtem Versicherungscharakter. Für die Absicherung gegen Kursverluste wird eine Prämie gezahlt. Die Chance auf Kursgewinne bleibt dabei in vollem Umfang erhalten. Befürchtet der Anleger einen Kursverlust bei einer Aktie, wird für diese eine Put-Option gekauft. Um die Kursrisiken komplett abzusichern muss der Ausübungspreis der Option mit dem aktuellen Marktpreis übereinstimmen. An steigenden Kursen kann der Anleger weiterhin partizipieren.
Sofern der Aktienkurs stagniert, verfällt die Put-Option irgendwann wertlos. In diesem Fall steht der Verlust der Optionsprämie einem unveränderten Aktienbestand gegenüber. Bei steigenden Kursen reduziert sich der Gewinn um die Kosten der verfallenden Option. Im Falle eines Kursverlusts wird dieser durch die Option ausgeglichen.
Stop-Loss als Alternative zum Hedging
Stop-Loss Limits sind ein weiteres Hilfsmittel beim Risikomanagement. Der Unterschied zum Full Hedging liegt in den Kursverlusten, welche bis zur Glattstellung der Position eintreten können. Dies ist quasi die Gegenleistung für die möglichen Gewinne. Da letzte nahezu immer das Ziel von Handels- und Investmentstrategien sind, eignen sich Full Hedging Strategien nur für einen begrenzten Zeitraum. Sofern sämtliche Kursrisiken ausgeschlossen werden sollen ist der Ausstieg aus dem Markt die unkompliziertere Lösung. Zu den Gründen für eine vorübergehende Nutzung gehört unter anderem der steuerliche Bestandschutz.
Bei den Downside Hedge Strategien gilt es, noch einen weiteren Gesichtspunkt zu berücksichtigen. Sofern es bei der Kassaposition zu einem Verlust und bei der Terminposition zu einem Gewinn kommt, lässt sich diese liquidieren. Der hieraus resultierende Profit lässt sich anschließend zur Aufstockung der Kassaposition einsetzen. Es wird lediglich ein Teil des Gewinns für die erneute Absicherung benötigt. Die Stückzahl der Kassaposition erhöht sich dadurch.
Kein Hedging mit dem MetaTrader 5
Mittlerweile bieten viele Broker für den CFD- und Forex Handel den neuen MetaTrader 5 an. Die Eröffnung gegenläufiger Positionen ist mit dieser Plattform jedoch nicht möglich. Beim Vorgänger MetaTrader 4 ist dies dagegen kein Problem. Hier werden gegenläufige Positionen automatisch verrechnet. Zu beachten ist außerdem, dass Hedging bei vielen von den Brokern entwickelten Plattformen ebenfalls nicht möglich ist.
Hedging mit anderen Produkten
Volatilitätsindizes wie beispielsweise der VIX werden mitunter ebenfalls als Möglichkeit zum Hedging genutzt. Tatsächlich weisen diese Produkte im Vergleich mit anderen Anlageklassen eine entgegengesetzte Kursentwicklung auf. Aufgrund der recht komplizierten Konstruktion sind diese Anlagen für private Anleger nur bedingt geeignet. Zudem kann es in ruhigen Börsenzeiten zu recht hohen Verlusten kommen.
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