Liebe Leserin, lieber Leser,
manchmal schaue ich, was es bei einer Aktiengesellschaft für Geschäfte von Führungspersonen mit eigenen Aktien gibt. Auf Neudeutsch nennt sich das „Director´s Dealings“, und das kann ein interessanter Mosaikstein im Gesamtbild sein (nicht mehr, aber auch nicht unbedingt weniger). Sie können sich denken, dass ich das nicht erwähnen würde, wenn ich nicht ein konkretes Beispiel hätte: Die Deutsche Telekom. Da wurde mit Wirkung zum 1. Januar 2017 ein neuer „Vorstand Europa“ bestellt: Srini Gopalan. Herr Gopalan war zuvor Consumer Director des indischen Telekommunikationsunternehmen Bharti Airtel Limited und wechselte zum 1.10.2016 zur Deutschen Telekom und übernahm nach der Einarbeitungszeit dann mit Jahresbeginn seinen Vorstandsposten.
Wenn ein Manager für gut 325.000 Euro eigene Aktien kauft
Und Herr Gopalan kaufte Ende Januar fleißig Aktien seines neuen Arbeitgebers. Da diese Transaktionen meldepflichtig sind, konnte ich sie mir anschauen: Die entsprechenden Käufe am 27. Januar 2017 summierten sich der Meldung zufolge auf exakt 325.925,49 Euro. Und wenn ein Vorstand Aktien des eigenen Unternehmens für solch eine Summe kauft, dann ist er mit hoher Wahrscheinlichkeit davon überzeugt, dass sich diese Aktien positiv entwickeln werden. Das ist tendenziell bullish – denn die Annahme dahinter ist, dass ein Vorstand wie Herr Gopalan tendenziell mehr über das operative Geschäft des betreffenden Unternehmens (= Deutsche Telekom) weiß als Außenstehende. Ein Mosaiksteinchen – nicht mehr und nicht weniger.
Bild: Wochen-Chart der Aktie Deutsche Telekom [WKN 555750]
Die Telekom-Aktie steckt seit langer Zeit in einer Sackgasse. Es geht weder bedeutet aufwärts noch abwärts. Der Widerstand bei 17,50 Euro ist das obere Limit. Die untere Grenze liegt bei 14 Euro. Es könnte sein, dass der Insider-Kauf auf die kurzfristigen Quartalszahlen abzielt. Solange der Kurs innerhalb des Trendkanals der Pitchfork bleibt, könnten positive Nachrichten den Kurs auf 17 Euro anheben. Viel Geld auf eine Kursbewegung darüber hinaus, sollte man nicht setzen. [Anmerkung der Redaktion].
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
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