ThyssenKrupp-Aktie

Die ThyssenKrupp-Aktie hat auf Jahressicht ein schönes Plus im Bereich 70% eingefahren. Seit Anfang Februar ist allerdings etwas der Wurm drin, und die 1-Monats-Performance ist ins Minus gerutscht (hält sich mit rund -3% allerdings in Grenzen).

Die Hauptversammlung ist bereits Ende Januar gelaufen. Es gab da Kritik vom Dachverband Kritische Aktionäre, u.a. im Hinblick auf Gesundheitseinbußen von Fischern in der Nähe eines ThyssenKrupp-Stahlwerks in Brasilien und Exporte von Rüstungsgütern in politisch instabile Länder. Was sagte das ThyssenKrupp Management dazu? Ich zitiere: „Die Gegenanträge sind unbegründet“, und es folgte eine Erläuterung, warum sie das sind. Ich kann das nicht beurteilen, finde es aber grundsätzlich gut, dass der Dachverband Kritische Aktionäre existiert und solche Themen überhaupt angesprochen werden.

ThyssenKrupp: Das sagen die jüngsten Quartalszahlen

Inzwischen hat ThyssenKrupp auch schon die Zahlen für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres veröffentlicht (bei ThyssenKrupp läuft ein Geschäftsjahr vom 1. Oktober bis zum 30. September des Folgejahres). Die waren recht gut: Auftragseingang +1% gegenüber dem Vorjahreswert, Umsatz +6% gegenüber dem Wert des Vorjahres. Beim bereinigten Ebit (Ebit = Ergebnis vor Zinsen und Steuern) gab es gar ein Plus von 40%, auf 329 Mio. Euro. Tja, in solchen Fällen achte ich auf ein kleines Wörtchen – nämlich „bereinigt“. Um was ist denn das Ebit bereinigt worden?

Auf S. 11 des entsprechenden Berichts (siehe dieser Link) fand ich diverse Sondereffekte aufgelistet. Darunter u.a. die „aktualisierte Bewertung eines langfristigen Frachtvertrags“. Nun verlangen Sie hoffentlich nicht von mir, dass ich sage, ob dieser Frachtvertrag nun fair bewertet ist. Keine Ahnung. Ich weiß nur, dass sich mit solchen Stellschrauben in Bezug auf die „Bereinigung“ des Ebits legal einiges drehen lässt. Insofern schaue ich persönlich lieber auf Kennzahlen, die sich nicht so leicht verändern lassen. Beispiel operativer Cash Flow. Der allerdings sah bei ThyssenKrupp im ersten Quartal nicht so toll aus: -1,45 Mrd. Euro hieß es bei dieser Kennzahl, nach 0,598 Mrd. Euro Minus im ersten Quartal des vorigen Geschäftsjahres.

ThyssenKrupp Aktie

Bild: Wochen-Chart der ThyssenKrupp Aktie

Der enorme Anstieg der Aktie aus dem vorherigen Jahr scheint die Aktie noch nicht verdaut zu haben. Die Verlaufsmuster der ThysssenKrupp-Aktie laden nicht zu einem Long-Trade ein. Vielmehr besteht die Gefahr einer kurzfristigen Gegenbewegung. Dabei sollte der Kurs in Richtung 21 Euro zurückfallen. Bei 22,50 Euro gab es einen kleinen Widerstand. Die Aktie konnte ihn durchdringen, was in vielen Fällen zu weiteren Käufen führt. In diesem Fall bliebt der Anstieg eher bescheiden. Das sind Vorzeichen von Schwäche. [Anmerkung der Redaktion]

 

Mit herzlichem Gruß!

Ihr

Michael Vaupel

www.ethische-rendite.des

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.