Widerstand- und Unterstützung mit dem Volumenprofil

Mehr Objektivtät am Widerstand mit dem Volumenprofil

Das Volumenprofil zeigt die Stärke von Widerstands- und Unterstützungszonen. Wer sich typische Chart-Analysen genauer anschaut, der wird feststellen, dass die meisten Analysten sehr subjektiv Widerstände und Unterstützungen in den Chart einzeichnen. Diese Willkür führt oft zu Widerstands- und Unterstützungslinien, die in der Realität ohne Bedeutung sind. Das Volumenprofil bietet einen praktikablen Ansatz, um mehr Objektivität in die Technische Analyse einzubringen.

Gerne sprechen Analysten von Widerstands- und Unterstützungslinien und geben entsprechende Preisgrenzen an. Diese Herangehensweise ist aber nicht ganz korrekt. In der Realität ist es so, dass es die exakten Preisgrenzen nicht gibt. Es sind immer nur Zonen, die Widerstände und Unterstützungen bilden können. Die Zone kann enger oder weiter sein, aber es bleibt eine Zone und kein absoluter Grenzwert.

Volumenprofil zeigt fairen Kurs am Point of Control

Moderne Chart-Programme bieten auf dem rechten oder linken Chart-Rand eine senkrechte Darstellung des aufaddierten Volumens. In Kombination mit der Preisskala entsteht daraus das „Volumenprofil“. Die Bezeichnung des Begriffs „Volumenprofil“ kann durchaus von Chart-Programm zu Chart-Programm variieren. Am häufigsten verwendet wird Volumenprofil, Value-at-Price oder auch „Market Profile“.

Die ursprüngliche Idee des Volumenprofils stammte von Peter Steidlemayer. Seine Entwicklung ist das „Market-Profile“. Das Market-Profile bezieht sich in erster Linie auf Intradaycharts und wurde ist als Handelsmarke von der CBOT geschützt.

Das Volumenprofil ist kein Indikator im typischen Sinn, bei dem Kauf- und Verkaufssignale direkt ablesbar sind. Es ist die grafische Aufbereitung von Angebot und Nachfrage, und jede spitzförmige Ausprägung des Volumenprofils zeigt den ehemaligen fairen Kurs im betrachteten Zeitabschnitt. Es gilt immer die Grundregel, dass ein Markt die Tendenz hat, um seinem fairen Kurs zu pendeln. Dies gilt auch bei einem Trend. Hierbei ist zu beachten, dass es in der Natur eines Trends liegt, den fairen Preis ständig in Trendrichtung zu verschieben.

Bild: Die Theorie des Volumenprofils

Das nachfolgende Beispiel zeigt das Volumenprofil im praktischen Einsatz. Je spitzer die Form des Profils ist, desto stärker ist seine Wirkung auf die Kurse. Folglich nimmt die Stärke der Widerstands- bzw. Unterstützungszone mit der „Verspitzung“ der Form zu.

Innerhalb eines breiten Volumenprofils entsteht eine Kurszone, die an den Rändern eine Überkauft- bzw. Überverkauftsituation erzeugt. In diesem Fall wird der Kurs im übertragenden Sinn in der Zone gebunden. Die Spitze des Volumenprofils zeigt früheren fairen Preis.

Bild : Der DAX im Wochen-Chart mit drei Beispielen des Volumenprofils

 

  • Das obere Volumenprofil hat eine spitze Form, und deutet auf einen engen Kursbereich hin. Sollte der Kurs zukünftig von unten nach oben stoßen, dann wird die Profilspitze mit großer Wahrscheinlichkeit einen festen Widerstand bilden.
  • Das zweite Beispiel zeigt eine breite Handelszone, in der sich der Kurs relativ frei bewegen kann. Richtungsprognosen sind quasi nicht möglich. Die Kurse neigen in ihrem Bewegungsmuster zur Zufälligkeit. Erst am Rand der Zone – also ungefähr an der Kante der oberen bzw. unteren Linie der grauen Preiszone – wird es interessant. Hier befindet sich der überkaufte bzw. der überverkaufte Kursbereich. Es lohnt sich oft, an der Oberkante Short und an der Unterkante Long zu gehen.
  • Das dritte Beispiel deutet auf eine Unterstützung mit mittlerer Stärke hin. Sollte der Kurs nach unten fallen, dann zeigt die Spitze des Profils den Punkt der Unterstützung.

 

Eine ausführliche Beschreibung des Volumenprofils gibt es im „Handbuchs des Volumen-Tradings“.




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