Automatisierter Börsenhandel mit Robo-Advisor

Die Investmentwelt ändert sich ständig. Gerade die Finanzberatung ist ein Bereich, der in enger Verbindung mit der Bankenwelt steht. Mit  Robo-Advisorn wird nun die Finanzberatung stetig automatisiert. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern „Robot“ (Roboter) und „Advisor“ (Berater) zusammen.

Robo-Advisor sind die neuen und einfachen Finanzdienstleister des Internets und sie betreiben ein von der BaFin erlaubnispflichtiges Gewerbe. Die Behörde BaFin ist somit der Garant, dass kein „windiger Anlageberater“ sich als Robo-Advisor bezeichnen kann.

Ein traditioneller Vermögensverwalter pflegt den persönlichen Kontakt zu seinen Kunden. Wählt der Kunde einen Robo-Advisor dann verzichtet er auf die persönliche Beratung und geht den Weg über das Internet.

Die Rendite der Robo-Advisor

Weil Robo-Advisor nicht in einzelne Aktien, sondern nur in Märkte oder Branchen investieren, werden keine ausgefeilten Anlagestrategien benötigt. Allerdings kann es deshalb auch keine Überrenditen geben. Wenn zum Beispiel ein Robo-Advisor in den DAX investiert und der DAX anschließend um 10% ansteigt, dann beträgt die Robo-Advisor-Rendite ebenso 10% (abzüglich der Verwaltungsgebühren). Demgegenüber könnte der traditionelle Anlageberater mit seiner spezialisierten Strategie den Robo-Advisor in der Rendite schlagen. Man muss jedoch anerkennen, dass es nur einer Minderheit der Anlageberater wirklich gelingt. Die aufwendige Analysearbeit des Anlageberaters schlägt sich regelmäßig in einer höheren Verwaltungsgebühr nieder.

Kernversprechen aller Robo-Advisor:

  1. Emotionsfreie und regelbasierte Geldanlage
  2. Breite Streuung des Kapitals in die Kapitalmärkte
  3. Niedrige und transparente Kosten
  4. Einfacher Marktzugang und hohe Transparenz bei der Geldanlage
  5. Professionelle Produktauswahl und Umsetzung der Strategien

Das Risikoprofil ist entscheidend

Bei jeder Geldanlage ist es wichtig, das persönliche Risikoprofil abzuschätzen. Das ist auch bei Robo-Advisorn nicht anders. Meistens wählt der Kunde über das Webseitenmenü ein Anlageverhältnis zwischen Aktien und festverzinslichen Papieren aus. Im Allgemeinen wird die Anlage mit Aktien als risikoreicher angesehen. Demgegenüber steht die langfristig höhere Rendite durch Aktien.

Robo-Advisor
Quelle: pixabay

Robo-Advisor sind beliebt und das Anlagekapital wächst jedes Jahr

Die automatisierte Wertpapierberatung gibt es inzwischen nicht nur von spezialisierten Unternehmen. Auch traditionelle Banken und Finanzdienstleister sind „auf den Geschmack gekommen“. Banken machen das natürlich nicht ganz freiwillig, denn Robo-Advisor haben sich zu einer echten Konkurrenz für konventionelle Investmentfonds entwickelt. Banken werden sprichwörtlich von diesem Trend überrollt. Robo-Advisor revolutionieren die Anlageberatung und der Prozess gewinnt stetig an Qualität und Geschwindigkeit.

Wie funktionieren Robo-Advisor?

Robo-Advisor sind Software-Programme, die zeitaufwendige Markt- und Unternehmensanalysen reduzieren. In der Endstufe der Programme führen sie sogar eigenständig Handelsentscheidungen inklusive Orderaufgaben durch. Mit den schnell fortschreitenden Fähigkeiten der künstlichen Intelligenz gibt es kein Limit. Die Anbieter der Robo-Advisor eröffnen eigenständig ein Depot und kaufen die gewünschten Wertpapiere. Der Anleger  muss sich um nichts mehr kümmern.

Das Ziel jedes Robo-Advisors ist das Ausschalten von Subjektivität und Emotionen des Menschen. Das kann sehr wichtig bei Depotanpassungen sein. Sobald Anlagewerte länger im Depot liegen, tun sich viele Anleger schwer, eine Handelsentscheidung wie „Verkaufen“ oder „Reduzieren“ zu treffen. Robo-Advisor lassen keinen Spielraum für Emotionen, weil sie aus einem festen Regelwerk von „Wenn-dann-Entscheidungen“ bestehen.

In welche Märkte investieren Robo-Advisor?

Grundsätzlich ist die Anlagevielfalt grenzenlos. Da Robo-Advisor kosteneffizient arbeiten, steht eine Wertpapierform im Fokus: Es ist die Anlage mit ETFs. Ein ETF ist ein an der Börse gehandelter Fonds, der meistens einen Index abbildet. Handelsempfehlungen, die sich aus den Anlagebedürfnissen des Kunden ergeben, lassen sich so am einfachsten umsetzen.
In der Regel wird einmal im Jahr ein „Rebalancing“ durch den Robo-Advisor durchgeführt. Die definierte Anlagestrategie gibt die Verteilung der Anlageklassen vor. Wenn zum Beispiel ein Aktienanteil  von 60 % festgesetzt wurde, dann könnte es passieren, dass die Aktien im Laufe des Jahres gut gelaufen  und der Aktienanteil im Depot auf  70 % ansteigt. Das muss in festgelegten Abständen korrigiert werden. Im genannten Beispiel würde dann der 70-prozentige Aktienanteil wieder auf 60 % reduziert werden.

Zwei verschiedene Typen der Robo-Advisor

Es gibt sowohl aktive als auch passive Robo-Advisor. Beim passiven Portfolio wird zum Anlagebeginn eine Strategie festgelegt, die in Zukunft nicht mehr verändert wird. Die Anlagestrategie bleibt somit im Verhalten passiv.

Bei einer aktiven Verwaltung kann es jederzeit zu einer Umstrukturierung kommen. Der Robo-Advisor bewegt sich dabei im Rahmen einer übergeordneten Strategie. Die Folge ist eine rasche Reaktionsmöglichkeit auf grundsätzliche Marktveränderungen. Ob nun die aktive oder passive Form der Robo-Advisor besser ist, hängt von der Strategie und den Märkten ab. Es gibt dabei kein richtig oder falsch.

 

Die besten Robo-Advisor für Ihre Geldanlage

Bei der Auswahl eines Robo-Advisors kann man als Kunde nicht viel falsch machen. Die einzelnen Anbieter unterscheiden sich in erster Linie durch ihre Gebühren. Grundsätzlich empfiehlt es sich Anbieter auszuwählen, die sich über mehrere Jahre am Markt etabliert haben. Theoretisch ist es möglich, dass ein Anbieter insolvent werden könnte. Das wäre zwar ärgerlich aber nicht dramatisch. Das Anlagekapital der Kunden geht niemals in den Besitz der Unternehmung über und deshalb wäre der Anleger nicht von der Insolvenz betroffen.

Hinweis: Wenn Sie sich für einen Anbieter interessieren, können Sie den jeweiligen Link nutzen. Das würde uns freuen, denn so erhalten wir eine kleine Vermittlungsprovision, mit der wir trading-ideen.de finanzieren.

Whitebox 
Whitebox ist einer der ältesten Anbieter von Robo-Advisorn. Gegenüber den anderen Anbietern versuchte Whitebox mit Transparenz und Einfachheit zu punkten. Das scheint zu funktionieren, denn Whitebox wurde mehrfach schon Testsieger bei Vergleichen.

Grundgebühr/Servicegebühr:
0,35 Prozent p.a. (inkl. Transaktionskosten, ohne Fonds- und Spreadgebühren)

Mindesteinzahlung:
25 Euro

Grundgebühr bei Einzahlung von 50.000 Euro:
375 Euro p.a.

 

growney
Growney setzt ausschließlich auf passive Anlagestrategien und versucht durch Diversifikation ein ausgewogenes Verhältnis von Rendite und Risiko zu sichern. Das passive Verhalten lässt niedrige gebühren zu.

Grundgebühr/Servicegebühr:
Bis 50.000 Euro 0,68 Prozent p.a.,
von 50.000 Euro bis 1.999.999,99 Euro 0,38 Prozent p.a.
von 2.000.000 Euro bis 2.999.999,99 Euro 0,35 Prozent p.a.
von 3.000.000 Euro bis 4.999.999,99 Euro 0,30 Prozent p.a.
ab 5.000.000 Euro 0,25 Prozent p.a.(ohne Transaktions-, Fonds- und Spreadgebühren)

Mindesteinzahlung:
500 Euro oder
Sparplan ab 25 Euro

Gebühr bei Einzahlung von 50.000 Euro:
195 Euro p.a.

Ginmon
Ginmon wirbt mit einer höheren Rendite bei der Anlage. Ob die Anlagestrategien tatsächlich langfristig besser sind, lässt sich natürlich erst in der Zukunft feststellen. Ginmon gehört zumindest zu den ältesten Anbietern und ist deshalb besonders erfahren in der Handelsumsetzung.

Grundgebühr/Servicegebühr:
0,75 Prozent p.a. (inkl. Transaktions-, Fonds- und Spreadgebühren)

Mindesteinzahlung:
Keine

Gebühr bei Einzahlung von 50.000 Euro:
375 Euro p.a.

 

Scalable.Capital
In Sachen Anlagevermögen  ist Scalable der Branchenprimus. Scalable verwaltet das größte Vermögen.

Grundgebühr/Servicegebühr:
0,75 Prozent p.a. (inkl. Transaktions­gebühren, ohne Fonds- und Spreadgebühren)

Mindesteinzahlung:
10.000 Euro

Gebühr bei Einzahlung von 50.000 Euro:
450 Euro p.a.