Barrick Gold hat die Zahlen zum dritten Quartal veröffentlicht – und es ist passiert: Es gab unter dem Strich einen Verlust. Dieser lag den Angaben zufolge bei verkraftbaren 11 Mio. Dollar beziehungsweise 1 Cent je Aktie, nach einem Netto-Gewinn von 175 Mio. Dollar bzw. 15 Cents je Aktie im Vorjahresquartal. Aber rote Zahlen sind bei einem Goldproduzenten mit so niedrigen Produktionskosten wie Barrick Gold natürlich enttäuschend! Das Unternehmen gab die Produktionskosten (ich mag da die Kennzahl AISC = all-in-sustaining-costs) mit 772 Dollar je Feinunze Gold an, was bekanntlich erheblich unter dem Goldpreis im vorigen Quartal lag. Warum also dann der Verlust? Deshalb:
Barrick Gold: Einigung mit der Regierung Tansanias?
Wie bereits mehrfach von mir angesprochen (z.B. Ausgabe vom 13.9., online abrufbar via www.vaupels-boersenwelt.de) ist die Barrick Gold-Tochter Acacia Mining in Tansania von einem Exportstopp betroffen. Ich riet dazu, die Nachrichtenlage im Hinblick auf eine mögliche Einigung von Barrick Gold bzw. Acacia Mining mit den zuständigen Behörden/der Regierung Tansanias im Blick zu behalten. Nun teilte Barrick Gold mit, dass im dritten Quartal die Netto-Gewinne durch eine steuerliche Belastung („tax provision“) in Höhe von 172 Mio. Dollar im Zusammenhang mit der Tätigkeit von Acacia in Tansania belastet worden seien.
Vor einigen Tagen hatte Barrick Gold dazu Kommentare zu einer vorgeschlagenen Rahmenvereinbrung für die Minen-Tätigkeit von Acacia Mining in Tansania veröffentlicht (Originaltext der Meldung in Englisch hier). Ist diese steuerliche Belastung ein Zeichen dafür, dass es zu einer endgültigen Regelung mit der Regierung Tansanias gekommen ist?
Bild: Wochen-Chart der Barrick Gold Aktie
Mit den jüngsten Kursverlusten der Barrick-Aktie ist technisch noch kein Verkaufssignal entstanden. Der Seitwärtsmarkt wird begrenzt durch die Unterstützung bei 14 US-Dollar und den Widerstand bei 21 US-Dollar. Der Knackpunkt wird die Berührung bei $ 14 sein. Kann die Unterstützung halten? Um das Durchbruchsvermögen zu analysieren, gibt es vielfältige Methoden. Keine davon ist zu 100 % sicher. Deshalb ist auch eine endgültige Aussage nicht möglich. Trotzdem sollten Sie gewarnt sein. Die Unterstützung besitzt nur eine mittlere Stärke. Zudem weisen die technischen Indizien darauf hin, dass ein Durchbruch der Unterstützung wahrscheinlich wird. [Anmerkung der Redaktion]
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
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