TradingWoche KW42: EUR-USD in der Analyse

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Oktober ist ein wichtiger Monat, um an der Börse Geld zu verdienen. Dabei wird in der Regel derjenige belohnt, der die stärksten Nerven besitzt. Historisch gesehen, ist der Oktober ein sehr guter Einstiegsmonat, um mit einer Jahresendrallye Geld zu verdienen. Gleichzeitig ist er aber auch ein potenzieller Crash-Monat. Wir können also daraus ableiten, dass die Marktteilnehmer mit größerer Wahrscheinlichkeit Geld verdienen werden, wenn sie den DAX im Oktober kaufen. In einigen unwahrscheinlichen Fällen kann es aber passieren, dass die Marktteilnehmer sehr viel Geld verlieren.
Meine Meinung dazu lautet: Jetzt einsteigen, es gibt keinen Crash!

 

DAX: Die Bullen sind zurück

Es deutet sich ein kleiner Durchbruch bei den Verhandlungen zwischen der EU und Großbritannien an. Wie weit die Kompromissbereitschaft geht, muss noch abgewartet werden. Es ist das Wesen eines Kompromisses, dass beide Seiten aufeinander zugehen und nicht ganz mit dem Verhandlungsergebnis zufrieden sein werden. Sollte tatsächlich der Brexit mit einem positiven Austrittsvertrag unterstützt werden, dürfte die Einigung einen neuen bullishen DAX-Impuls bedeuten.

Bild: Wochen-Chart des DAX mit ADL

Die Mehrheit der DAX-Aktien ist in Schwung gekommen

Die im Chart angedeutete Schulter-Kopf-Schulter-Formation ist nicht mehr gültig. Der jüngste Kursanstieg über 12.500 Pkt. reichte bis zum relativen Juli-Hoch und signalisierte damit neues Kaufinteresse der Marktteilnehmer. Unabhängig davon, wie sich der zukünftige Kursverlauf entwickeln wird, eine größere Absturzgefahr des DAX ist praktisch nicht mehr gegeben. Das bedeutet natürlich nicht, dass es in naher Zukunft nur noch steigende Kurse gibt. Kleinere Korrekturbewegungen sind normal und werden uns sicherlich bis zum Jahresende immer wieder einmal überraschen.

Wie stark der bullishe Anstieg in den vergangenen Tagen vollzogen wurde, beweist die Advance-Decline-Line. Die Bewegung der ADL sieht wie ein kurzfristiger Aufwärtstrend aus und sie zeigt neue Allzeithochs am laufenden Band. Die Anstiegsbewegung des DAX wird deshalb von der Mehrheit der DAX-Aktien getragen.

Fazit: Die jüngste Kursbewegung des DAX macht einen bullishen Eindruck. Sie deutet auf eine positive Nachhaltigkeit hin, die noch weiteres Anstiegspotenzial erahnen lässt. Für die nächsten Monate rechne ich mit einem sukzessiven Kursanstieg bis 15.000 Punkte.

 

 

Sentiment: Zuversichtliche Marktteilnehmer

Hier sind die neuesten Umfragedaten aus Frankfurt für den DAX:

Eine Erläuterung, was es mit der Börsenstimmung auf sich hat und wie die Zahlen grundsätzlich zu interpretieren sind, finden Sie hier…

 

Die Marktteilnehmer glauben wieder an den DAX. Passend dazu haben die professionellen Marktteilnehmer das Bullenlager um +7% vergrößert. Noch stärker fiel der Zuwachs bei den Privaten aus (+9%). So eine positive Stimmung war vor zwei Wochen noch nicht zu erwarten. Der Handelsstreit zwischen China-USA und natürlich der Brexit lieferten schwergewichtige bearishe Argumente. Vielleicht ist sogar die Menge an negativen Nachrichten so groß, dass die Marktteilnehmer nun abgestumpft sind. Besonders auffällig ist die Meinungsänderung innerhalb des privaten Bärenlagers. Mit -12 % ist die Veränderung hoch und anscheinend wurden jede Menge Short-Positionen geschlossen.

Fazit: Die Stimmung ist bullish – aber nicht euphorisch. Es könnte sein, dass die Marktteilnehmer auf einen positiven Ausgang der bestehenden Konflikte setzen. Mit den aktuellen Ausgangsdaten sollte es noch genügend Marktteilnehmer geben, die den DAX weiter antreiben könnten.

 

 

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Chance der Woche: Euro: Geht der Absturz weiter?

Die weltweiten Notenbanken haben sich mit ihrer Niedrigzinspolitik in eine äußerst problematische Situation manövriert. Aufgrund der dauerhaften Niedrigzinsen gibt es viel zu viele Kredite mit schwachen Schuldnern. Daher ist der Anteil der faulen Kredite zu hoch, wenn die Zinsen über ein bestimmtes Maß ansteigen.
Die amerikanische Notenbank Fed besitzt aufgrund der starken US-Wirtschaft noch ein wenig mehr Spielraum bei der Zinspolitik, doch US Präsident Donald Trump drängt die Notenbanker zu weiteren Leitzinssenkungen.
Betrachten wir das Währungspaar EUR-USD, dann ergeben sich die Kursveränderungen, nicht einfach nur durch Stärke und Schwäche der Volkswirtschaften. Vielmehr handelt es sich dabei, um zwei künstlich geschwächte Währungen, die darum kämpfen, wer ist zum gegebenen Zeitpunkt schwächer.
Bemerkenswerterweise gibt es unter den weltweiten Währungen einen Wettbewerb um Schwäche. Das Credo lautet: Je schwächer die eigene Währung ist, desto besser sind die Exportchancen für Produkte und Dienstleistungen.

Zurzeit ist der Abwertungsdruck stärker auf den Euro gerichtet, weil das Zinsniveau in den USA noch im positiven Bereich ist. Die EZB ist in dieser Hinsicht einen Schritt weiter, weil sogar schon über „Helikoptergeld“ nachgedacht wird. Kein Wunder, dass die Investmentbranche die USA als attraktiveres Anlageziel erkannt hat. Infolgedessen fließt mehr Geld in die USA und die Nachfrage nach US-Dollar steigt. Der langfristige Kurschart bestätigt die Neigung.

Bild: Wochen-Chart Währungspaar EUR-USD

 

Seit 2018 im Abwärtstrend?

Nach dem starken Anstieg 2017 hatte der Euro eine gute Chance, um sich mit einer weiteren Aufwärtswelle über das Niveau von 1,2400 zu bewegen. Vom ehemaligen Kursschwung ist nichts mehr übrig geblieben. Seit dem 2018er Top fiel der Kurs stetig zurück. Streng genommen könnte man von einem Abwärtstrend sprechen. Die Stärke der Bewegungs- und Candlestick-Muster passen nicht in einem typischen Abwärtstrend.

Aus zeitlicher Sicht gab es im April 2019 die letzte Chance für eine neue Aufwärtsbewegung. Der OBV-Indikator kündigte zu dem Zeitpunkt eine bullishe Divergenz an. So eine Divergenz entsteht durch einen Mangel der Verkäufer. Wäre in dieser Phase ein verstärktes Käuferinteresse entstanden, hätte der Kurs ohne Mühe ansteigen können.

Mit Beginn des Julis entstand ein kleiner Strukturbruch innerhalb des Kursverlaufs. Die Phase ist auch im OBV erkennbar. Das Handelsvolumen deutet auf Verkaufsdruck hin und lässt keinen Zweifel aufkommen.

 

Fazit: Die Unterstützung bei 1,0900 Euro sollte die letzte Chance der Bullen sein. Vermutlich wird es in den nächsten Monaten einen kleinen Kampf um dieses Kursniveau geben. Es verdichten sich allerdings die Anzeichen, dass der Euro in 2020 das Kursziel von 1,0000 Euro anpeilt.

 

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