Die VSA ist eine alte Analysemethode, die auf den Prinzipien von Richard D. Wyckoff basiert. Dabei handelt es sich wie so oft, um den Vergleich des Kurses mit dem Handelsvolumen. Kurz gesagt, es geht um Angebot und Nachfrage.
In der modernen Charttechnik wird sehr häufig die Candlestick als Darstellungsform gewählt. Eine Candlestick-Analyse ist eine eigenständige Analysemethode, um die Marktpsychologie hinter der Kursbewegung zu studieren. Hinsichtlich der Candlestick-Analysen auf Tagesbasis gibt es bei Aktien oft eine Problematik. Die tägliche Handelszeit ist zu kurz und es entstehen in der Folge zu viele Kurslücken und „verkümmerte“ Candlesticks. Ein Vergleich der Tages-Candlesticks mit den Candles aus dem Intraday-Verlauf oder auch auf Wochenbasis offenbart einen deutlichen Unterschied. Intraday- oder Wochen-Candlesticks bieten dagegen stets saubere Formen und deshalb eine höhere Aussagefähigkeit. Ein gutes Beispiel bieten XETRA-Charts und EUREX-Charts.
Bild: Tages-Chart des DAX (XETRA-Handel) von 9:00 bis 17:30 Uhr
Bild: Tages-Chart des FDAX (EUREX-Handel) von 1:10 bis 22:00 Uhr
Die beiden DAX-Charts machen das Candlestick-Problem deutlich. In beiden Fällen wird der gleiche Zeitraum abgebildet und trotzdem ist der untere EUREX-Chart des FDAX aussagefähiger als der XETRA-Chart des DAX. Im unteren Bild sind die Candlesticks harmonischer und ausdrucksstärker.
Volume-Spread-Analysis als Signalgeber
Eine Lösung hinsichtlich der Problematik der schwachen Tages-Candlesticks kann die VSA bieten. Bei dieser weitgehend unbekannten Technik spielt die Form der Candlesticks keine Rolle. Wichtig ist nur das Hoch und das Tief des Tages – auch „Spread“ genannt. Der Spread wird mit dem relativen Volumen verglichen. Um mit dieser Vorgehensweise eine hohe Effektivität zu erzielen, muss der Trader sich auf Kurswellen fokussieren. Jede Kurswelle besteht aus einer Abfolge von Spread- und Volumen-Kombinationen. Aus der Wechselwirkung von Spread und Volumen innerhalb der Kurswelle lässt sich die zeitliche Nähe einer Richtungsumkehr herausarbeiten.
Bild: Beispiel für eine Kombination aus Spreads und Volumina.
Das obere Bild zeigt ein Beispiel für eine bullishe Umkehr des Kurses. Die Umkehr deutet sich durch die Verkleinerung des Spreads in Kombination mit einem sinkenden Preis an. Gleichzeitig steigt das Handelsvolumen mit dem sinkenden Kurs, so dass von einer Zunahme der Nachfrage ausgegangen werden kann.
Bild: Beispiel für eine Umsetzung der VSA. Die Handelssignale entstehen durch verschiedene Spread-Volumen-Kombinationen.
VSA-Erläuterung:
Jedes Symbol im oberen Chart steht für einen kurzen Richtungsimpuls, der eine Wirkung für die nächsten 5 Kursbalken enthält. Befindet sich ein kleiner schwarzer Punkt am Kursbalken, dann ist es ein Frühwarnsignal. Ein schwarzer Punkt zeigt an, dass die Kurswelle schwächer wird. Keines der Signale sollte als alleinige Handelsentscheidung genutzt werden. Die VSA dient in erster Linie zur Vorbereitung eines guten Trades. Über die VSA-Muster bekommt der Trader ein Gefühl für die im Markt wirkenden „Kräfte“.
Fazit:
Die Angebots- und Nachfragestruktur innerhalb einer Kurswelle verändert sich mit der Dauer der Kurswelle. Irgendwann kommt immer ein Zeitpunkt bei dem in einer steigenden Kurswelle die Nachfrage schwächer wird, bzw. in einer fallenden Kurswelle das Angebot abnimmt.
Tipp:
Wenn Sie Ihr Wissen hinsichtlich des Volumen-Tradings vertiefen möchten, dann empfehle ich Ihnen das „Handbuch des Volumen-Tradings„.
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