Es gibt einen Index, den ich mir von Zeit zu Zeit ansehe. Es ist der Baltic Dry Index (BDI). Er wird in London ermittelt und zeigt die Frachtkosten für das Verschiffen von Rohstoffen. Hierbei geht es in erster Linie um Kohle, Eisenerz und Getreide.
Der BDI ist deshalb so interessant, weil er Vorläufer der Weltwirtschaft ist. Denn bevor die Weltwirtschaft Güter und Dienstleistungen erzeugen kann, müssen die Rohstoffe zum Produzenten gebracht werden. Die Menge der verschifften Güter sind ein Wirtschaftsindikator, denn je höher die Nachfrage ist, desto höher ist der Verschiffungspreis.
Volkswirte gehen davon aus, dass der BDI eine Vorlaufzeit von 8-12 Monaten zur Weltwirtschaft hat. Das ist auch für Aktienmärkte interessant, denn in diesem Fall ist die typische Vorlaufzeit ungefähr sechs Monate. Aus dieser Perspektive kann der BDI also auch ein Vorläufer für die Börsen sein.
Bild: Baltic Dry Index im Vergleich zum S&P 500
BDI steht kurz vor einer bullishen Umkehrbewegung
Was sofort innerhalb des Charts auffällt, ist der niedrige Stand des BDI. Hiervon sollte man sich nicht beeindrucken lassen, denn der Ölpreis ist niedrig und damit auch die Verschiffungskosten. Viel wichtiger sind der Schwung und der Trend des BDI.
Der Trend ist leicht abwärtsgerichtet, und er enthält große Schwankungen. Meistens sind solche Trends nicht stabil, und können leicht umkehren. Auffällig ist der Abstand des Index zum GDL50. Grundsätzlich pendelt jeder Index um seinen GDL. Die Glättung spielt dabei keine Rolle. Entfernt sich der Index zu sehr vom GDL, dann hat er die Neigung zum GDL zurückzuschnappen. Das ist vergleichbar mit einem Hund an der Leine, der von links nach rechts läuft, und doch im Mittelwert bei seinem Frauchen bzw. Herrchen bleibt.
Im unteren Teil der Charts ist der Trendindikator MACD abgebildet. Der MACD zeigt einen kurzfristigen Abwärtstrend mit abnehmenden Momentum.
Fazit:
Das Gesamtbild lässt die Prognose zu, dass der BDI und damit der S&P 500 vor einer Aufwärtsbewegung stehen. Wie nachhaltig die Aufwärtsbewegung werden wird, steht noch in den Sternen. Meines Erachtens werden bis Ende des Jahres die Aktienbörsen in einem Seitwärtsmarkt verharren. In den Anfangsmonaten 2016 wäre dann ein Ausbruch über die Höchststände von 2015 wahrscheinlich.
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