Professionelle Marktteilnehmer orientieren sich häufig nach saisonalen Mustern. Börsenmathematik ist eben eine überzeugende Wissenschaft. Zweifellos gibt es zum Jahresende regelmäßig eine Jahresendrallye und diesen Aktienschub darf man als Profi nicht verpassen. Dementsprechend gibt es ab Mitte Oktober regelmäßig Long-Positionierungen der Profis. Diese werden dann möglichst bis zum Jahresende durchgehalten.
Schaut man sich die Aktienpositionen im Detail an, so kauften die Profis bevorzugt Aktien, die in der jüngsten Vergangenheit mit relativer Stärke zum DAX glänzten. Das Verhalten hat Gründe. Zum Jahresende wird nämlich das Depot veröffentlicht und man möchte die besten Aktien des Jahres vorzeigen können.
Tabelle: Stimmungsbild für den DAX
Die neuesten Umfragedaten der Frankfurter Börse bestätigen die bullishe Positionierung der Profis. In den kommenden Wochen ist deshalb, kaum noch ein Nachfrageschub zu erwarten. Die Profis haben sich long-positioniert und hoffen auf Kursgewinne. Dementsprechend könnten jetzt nur noch die privaten Marktteilnehmer kurstreibend sein. Das könnte eng werden, denn die verfügbare Liquidität der Privaten ist nicht mehr hoch.
Fazit:
Verkaufen möchten weder die Profis noch die Privaten. Beide Lager warten auf den Kursanstieg des DAX. Die Verhältniszahlen deuten allerdings darauf hin, dass dem DAX in den nächsten Wochen die Power fehlen könnte.
Ein großes Fragezeichen gibt es wegen Corona. Sollte die Bundesregierung und andere Staaten die Corona-Maßnahmen verschärfen, so dass der wirtschaftliche Schaden vergrößert wird, könnte der DAX einen unerwarteten Dämpfer erhalten.
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