Die jüngste Umfrage von der Frankfurter Börse zeigte ein klares Votum für steigende Kurse. Es zeigt aber auch, wie wankelmütig die Akteure momentan sind. Denn vor einer Woche verlor sich der Optimismus noch im chinesischen Aktien-Crash.
Ein DAX um 11000 Punkte ist grundsätzlich ein gutes Einstiegsniveau. Vielleicht war das sogar der wichtigste Anreiz für Aktienkäufe. Wenn man bedenkt, wie stark sich das Sentiment auf die bullishe Seite gestellt hat, dann muss man auch den Anstieg des DAX in Relation setzen. Dann kommt man schnell zum Fazit, dass beim DAX viel zu wenig passiert ist. In der Summe ist der DAX zwar gestiegen, doch die Kursverluste der Vergangenheit konnten nicht eliminiert werden.
Betrachtet man den Zeitraum ab dem 20.07.15, dann hat der DAX sechs Tage in Folge abgegeben. Daraufhin folgte eine bullishe Gegenbewegung, die bis jetzt vier Tage andauert. In dieser Zeit hat der DAX nur 38% der Abwärtsbewegung aufgeholt. Das ist ein Missverhältnis. Möglicherweise dauert die Aufwärtsbewegung noch etwas an, doch die Luft wird immer dünner. Der Anteil der Bullen zu den Bären bei den professionellen Anlegern beträgt jetzt schon circa 64%. Noch viel bullisher wird es vermutlich nicht werden.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger: 50% (+15) bullish 28% (-6) bearish 22% (-9) neutral
Private Anleger: 53% (+9) bullish 28% (-4) bearish 19% (-5) neutral
Die Teilnehmer der Umfrage müssen jede Woche ihre Meinung dazu äußern, ob der der in 4 Wochen höher oder tiefer steht bzw. unverändert sein wird. In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.
Saisonaler Tiefpunkt im August
Die Sommerzeit ist auch Ferienzeit. Deshalb gibt es in der Jahreszeit üblicherweise ein reduziertes Handelsvolumen. In der DAX-Börsenhistorie führte das oft zu Schwächephasen. So gab es typischerweise im August den Tiefpunkt einer bearishen Kurswelle.
Bild: Saisonaler Kursverlauf des DAX der vergangenen 20 Jahre
Ein saisonaler Kursverlauf ist zwar kein geschriebenes Marktgesetz, doch es lassen sich höhere Wahrscheinlichkeiten ableiten. Da der DAX in 2015 nur wenige Schwächephasen hatte, wäre es nicht ungewöhnlich, wenn nun die Zeit der Bären kommt. Der August und der September passen in das Schema.
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