Liebe Leserinnen und Leser,
der 9.September hatte aus technischer Sicht eine hohe Bedeutung. Circa 97% des Handelsvolumens waren abwärts gerichtet. Es war ein „90%-Tag“. Damit wird ausgedrückt, dass an einem Handelstag das Handelsvolumen mehr als 90% aufwärts bzw. abwärtsgerichtet war. Es sind besondere Tage, die den Rhythmus der Märkte komplett verändern können. 90%-Tage sind technische Erdbeben.
90%-Tage enthalten Dynamit
Seit 1960 gab es ein Abwärtsvolumen von circa 97% oder höher nur 15 Mal. Innerhalb eines Abwärtstrends ist ein 90%-Tag, als exzessive Kapitulation zu deuten. So gab es in der Vergangenheit zehn Mal eine anschließende bullishe Umkehr des Trends. Das geschah entweder gleich am nächsten Tag oder innerhalb der nächsten fünf Handelstage.
Der Umstand in der aktuellen Situation ist jedoch nicht eindeutig, denn es liegt ja kein Abwärtstrend vor. Entweder wurden mit dem 90%-Tag die Bären vertrieben, und die Aktienmärkte stimmen sich jetzt auf einen Anstieg im Herbst ein, oder es ist der Beginn einer neuen Abwärtsbewegung. Sollte es allerdings weiter abwärts gehen, dann kommt die nächste Welle nicht sofort, denn eine kurzfristige Erschöpfung der Bären ist in jedem Fall gegeben. Sie würde erst in den nächsten Tagen kommen.
Bild: Tages-Chart des Dow Jones Industrial mit McClellan-Oszillator
Dow Jones Industrial – Analyse des inneren Marktzustandes
Der obere Chart zeigt den angesprochenen 90%-Tag, und ein Berühren der Unterstützung bei 18000 Punkten. Die Unterstützung hält bisher. Der innere Zustand des Dow Jones Industrial lässt sich mit dem McClellan-Oszillator genauer bestimmen. Damit der Index in einen bullishen Zustand übergeht, ist ein relatives Hoch notwendig. Das wurde bisher nicht erreicht.
Innerhalb den Indikatoren sind Trendlinien eingezeichnet. Ein bullisher Trendlinienbruch würde ebenfalls das Chart-Bild verbessern. Der obere McClellan-Oszillator steht zumindest in der Nähe der Trendlinienbruchs. Auf Basis des Volumens wäre ein Trendlinienbruch im McClellan-Oszillator allerdings nur schwer erreichbar. Zu groß ist der Abstand.
Zählt man bullishe und bearishe Argumente zusammen, dann gibt es ein Hauch Vorsprung für die Bären.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Christian Lukas
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