Liebe Leserin, lieber Leser,
bei EON gilt es gewissermaßen umzudenken: Hier ist nichts mehr mit tiefroten Zahlen – im Gegenteil.
Die am Mittwoch veröffentlichten 9-Monats-Zahlen zeigten beim Ergebnis pro Aktie einen beeindruckenden Turnaround im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. So wurden in den ersten 9 Monaten 2017 bei EON 1,75 Euro Gewinn pro Aktie erwirtschaftet. Zum Vergleich: Im entsprechenden Vorjahreszeitraum waren es 2,02 Euro Minus. Nicht ins Bild passt allerdings der Blick auf den operativen Cash Flow: Denn der lag in den Quartalen 1-3 2017 zusammen bei -3,309 Mrd. Euro, nach +3,041 Mrd. Euro im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Wieso diese Diskrepanz?
EON: Dies gilt es im Hinblick auf den Cash Flow zu beachten
Deshalb: Es gab für EON im Berichtszeitraum eine recht hohe anstehende Zahlung. Konkret ging es da um die „im Juli an den Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung geleisteten Zahlung von 10,3 Mrd.“ Euro. Zur Erinnerung: Mit dieser Zahlung hat sich EON – so wie ich es verstehe – freigekauft von möglichen Folgelasten in Bezug auf die Entsorgung des Atommülls. Sollte es da zu Kosten kommen, die über die genannten 10,3 Mrd. Euro hinausgehen, dann zahlt das eben der Steuerzahler.
Aus Sicht von EON eine feine Sache (als Steuerzahler sehe ich das etwas anders). Wenn ich diese 10,3 Milliärdchen herausrechne, dann lag der operative Cash Flow in den Quartalen 1-3 2017 statt bei -3,309 Mrd. Euro bei 6,991 Mrd. Euro und damit deutlich über den +3,041 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Also ein beachtlicher Cash Flow im operativen Geschäft! Und das, obwohl der Umsatz bei EON in den Quartalen 1-3 2017 mit 27,9 Mrd. Euro sogar rund 0,3 Mrd. Euro unter dem Vorjahreswert blieb.
Bild: Wochen-Chart der E.ON-Aktie
Für lange Zeit bewegte sich die Aktie in einem Bereich um 7 Euro. Diese Konsolidierungszeit schaffte ein Fundament und eine Absicherung gegen neue Tiefststände. Seit dem Sommer hat sich bei E.ON jedoch einiges fundamental verbessert. Der jüngste Anstieg des Aktienkurses ist deshalb gerechtfertigt. Aktuell hat die Aktie keine Widerstände vor sich. Ein Anstieg bis 13 Euro sollte deshalb das nächste Kursziel sein. [Anmerkung der Redaktion]
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
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