Liebe Leserinnen und Leser,
es ist beeindruckend, wie stark der US-Markt sich in der aktuellen Situation bewegt. Die Volatilität ist stark vermindert, was darauf schließen lässt, dass die Sorgen und Ängste in den Hintergrund getreten sind.
Bild: S&P 500 im Tages-Chart
S&P-Analyse mit dem McClellan-Oszillator
Im oberen Chart ist eine kleine Zeitphase markiert. Diese Phase ist eine Konsolidierungsphase bei der typischerweise ein Aktienmarkt fällt. Der McClellan-Oszillator verlief in dieser Zeit abwärts, und zeigt damit an, dass die Mehrheit der Aktien gefallen ist. Der S&P-500 Index blieb aber in dieser Zeit weitgehend unverändert bzw. er stieg sogar noch leicht an. Das ist nur möglich, wenn Aktien mit hoher Marktkapitalisierung steigende Kurse verbuchen konnten.
Die aktuelle Situation ist somit brisant für alle, die Short-Positionen haben. Der US-Aktienmarkt steht nämlich kurz vor einer weiteren Aufwärtswelle. Die meisten zyklischen Oszillatoren, wie zum Beispiel die Stochastik, sind im stark überkauften Zustand. Doch der Markt fällt nicht. Man kann davon ausgehen, dass sehr viele Trader massive Short-Positionen aufgebaut haben. Weil der Markt aber nicht fällt, sind die Nerven zum Zerreißen gespannt. Sobald die „Shorties“ es nicht mehr aushalten, werden sie ihre Positionen schließen. Das treibt die Kurse noch weiter nach oben, und der Aufwärtstrend wäre endgültig im festen Griff der Bullen. Auf diese Weise könnte die Sommerrallye perfekt werden.
Kurze Erläuterung zum McClellan-Oszillator
Beim McClellan-Oszillator wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien eines Marktes berechnet. Anschließend wird das Ergebnis mit zwei verschiedenen exponentiellen Moving-Averages (EMA) geglättet. Das Ergebnis ist ein Oszillator, der um seine Nulllinie pendelt.
Der McClellan-Oszillator gibt grundsätzlich seine Handelssignale beim Überschreiten der Nulllinie. Er ist besonders schnell im Vergleich zu anderen Indikatoren. Meistens gibt er vorzeitige Umkehrsignale, wenn der Markt seine Richtung ändern möchte. Die schnellsten Warnsignale gibt es auf Basis von Divergenzen. Ein Markt ist gesund, wenn jedes neue Kurshoch bzw. -tief im Gleichschritt auch vom McClellan-Oszillator bestätigt werden.
Viel Erfolg wünscht Ihnen,
Christian Lukas
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