Immer gute Anlageentscheidungen zu treffen, ist nie einfach. Die außergewöhnliche staatliche Schuldenflut und die lockere Geldpolitik der Notenbanken verzerren praktisch die Bewertung aller Anlageklassen. Eine risikoarme Anlage ist schon lange nicht mehr möglich. Als i-Tüpfelchen darf man die zunehmenden Handelskonflikte einzelner Staaten bezeichnen. Wenn die zwei größten Volkswirtschaften USA und China, ihre Konflikte ausweiten, dann wird es schwer in den nächsten Jahren eine weltwirtschaftliche Rezession zu vermeiden.
Deshalb geht es bei der Geldanlage nicht nur um Wachstum, sondern auch um die Reduzierung von Risiken. Zwei wichtige Anlageklassen gewinnen zunehmend an Bedeutung. Gold ist sicherlich eine gute Möglichkeit, um sein Vermögen zu schützen. Der Goldpreis ist allerdings in einem fortgeschrittenen Stadium. Sein Anstiegspotenzial ist auf Sicht von einem Jahr begrenzt.
Dann gibt es noch den Bitcoin. Alle Krypto-Währungen leben davon, dass sie nur in einem begrenzten Umfang zur Verfügung stehen. Über die Blockchain, als mathematisches Fundament des Bitcoins, wird die Währung stets knapp gehalten. Ein inflationärer Bitcoin ist momentan nicht denkbar.
Konventionelle Währungen bekommen immer eine staatliche Sicherheit, so dass sie als Zahlungsmittel gültig sind. Bitcoin-Kritiker meinen, dass es diese staatliche Sicherheit bei keiner Kryptowährung gibt. Dabei wird allerdings außer Acht gelassen, dass der Bitcoin inzwischen das Hauptzahlungsmittel in internationalen kriminellen Netzwerken ist. Aber auch im Privatbereich: Wer sich zum Beispiel sein Cannabis über das Darknet kaufen möchte, der muss die Ware mit Bitcoins bezahlen. Meiner Meinung nach hat das internationale Netzwerk eine eigene Bitcoin-Sicherheit gebildet. Wir haben es also nicht mit einer staatlichen Sicherheit zu tun, sondern mit einer internationalen Sicherheit zu tun. Solange das internationale Netzwerk den Bitcoin als Zahlungsmittel akzeptiert, ist der Bitcoin sogar sicherer als jede andere herkömmliche Währung. So gesehen, fällt mir kein Argument ein, weshalb der Bitcoin seine Zahlungsmittelfunktion verlieren könnte. Ich glaube sogar, dass der Bitcoin in Sachen Sicherheit inzwischen den Euro oder der US-Dollar übertrumpft hat.
Die Schuldenorgien der großen Staaten sind nicht mehr rückgängig zu machen. Jedes Wirtschaftsproblem wird mit neuen Konjunkturpaketen überdeckt. Es sind genau die Bedingungen, die den Bitcoin immer sicherer machen. Wie gut eine Kryptowährung funktioniert, sieht man daran, dass einige Staaten (und auch die EU) an einer eigenen Kryptowährung forschen.
Der Wert eines einzigen Bitcoins liegt momentan bei 12.000 US-Dollar. Ist das eine hohe Bewertung? Könnte sein, doch der Bitcoin erhält seine hohe Bewertung nicht aus einer eigenen Stärke, sondern aus der Dollarschwäche.
Bild: Wochen-Chart des Bitcoin-USD
Es bahnt sich ein Ausbruch über 12000 USD an
Im März sind sämtliche Anlageklassen verkauft worden. Auch wenn man den Bitcoin als sicheren Hafen bezeichnen würde, fiel der Bitcoin in seinem Wert. Kurzfristig hat er sogar seine Unterstützung bei 6000 US-Dollar unterboten.
Nach dem Tief im März begann eine andere Zeitrechnung. Das gilt übrigens auch für die Aktienmärkte. Die früheren Kursmuster verloren ihre Bedeutung und neue Kurswellen starteten. Bei 12.000 US-Dollar gibt es zurzeit einen Widerstand, der mit einer weiteren US Dollarschwäche gebrochen werden sollte. Wie stark der Bitcoin-Trend laufen kann, zeigte das RSI-Hoch in 2019. Der RSI-Indikator erreichte einen Wert von 83. Ein ähnlich starker Aufwärtstrend wäre auch zukünftig möglich. Im Chartverlauf ist eine Kursprojektion eingezeichnet, die auf der ersten Aufwärtswelle beruht. Wenn wir davon ausgehen, dass die aktuelle Kurswelle genauso lang werden wird, dann ist ein Kursziel von 15.000 US-Dollar ein „natürliches“ Ziel. Sogar der Verlauf des MACD verspricht den Start eines neuen Kursschwungs. Somit wäre die Überwindung des Widerstandes bei 12.000 US-Dollar kaum zu verhindern.
Fazit: Der Bitcoin bereitet sich auf neue Kurshöhen vor. Das erste Kursziel liegt bei 15000 USD.
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