Handelsgewinne mit Rohstoffen

Auch die ältesten Börsen hatten schon Rohstoffe als rege Handelsprodukte. Natürliche Ressourcen wie zum Beispiel Öl, Gas, Gold oder Kupfer gibt es nicht in unendlichen Mengen. Je nach Angebot und Nachfrage steigen oder fallen die Preise. Deshalb ist das Rohstoff-Trading schon immer unter den Händlern sehr beliebt gewesen. Viele Preisschwankungen gehen in Trends über und die Volatilität ist außerdem überdurchschnittlich hoch. Rohstoffe als Handelsobjekt enthalten also alles, was das Trader-Herz verlangt.

Sogar ein Inflationsschutz ist möglich

Was Finanzlaien nicht bedenken, Rohstoffe können sogar als Absicherung gegen Inflation genutzt werden. Nehmen wir doch einmal als Beispiel die Preissteigerungen von Benzin an der Tankstelle. Ist man den Wucherpreisen hilflos ausgesetzt? Nein, denn es lassen sich mit CFDs oder anderen Derivaten die Preissteigerungen leicht auffangen. Was man an Benzinpreisen mehr zahlt, holt man sich über Börsengewinne zum Beispiel mit WTI oder Brent-Öl wieder zurück. Die jeweiligen Preisveränderungen geschehen zwar nicht eins zu eins, doch mit einem mittel- bis langfristigen Haltezeitraum kann man die Benzinpreissteigerungen neutralisieren.

Bild: Wochen-Chart des Rohöls (Brent) dargestellt als ETC (BNO)
Das obere Bild zeigt den Kursverlauf eines an der Börse gehandelten ETCs mit der WKN A1H683 / ISIN US91167Q1004. Ein ETC lässt sich von jedem Broker aus wie eine Aktie kaufen oder verkaufen.
Pro und Contra bei Rohstoffen

Menschen investieren in Rohstoffe aus verschiedenen Gründen. Rohstoffe haben für viele Marktteilnehmer eine elementare Bedeutung. Ein Produzent benötigt ihn zum Beispiel für die Herstellung von Produkten. Ebenso könnte ein Kaffeebohnenproduzent spekulative Positionen haben. Es geht dabei nicht immer nur darum, niedrig zu kaufen und höher zu verkaufen. In den meisten Fällen ist die Börsenposition mit einem Absicherungsgedanken verbunden. Der Kaffeebohnenproduzent könnte sich mit einer Shortposition gegen schlechtes Wetter absichern. Es geht bei so einer Absicherung nicht um eine Gewinnmaximierung, sondern um eine Versicherung gegen unvorhersehbare Verluste. Ähnliches unternehmen auch Privatleute, wenn sie eine Haftpflichtversicherung abschließen. Es geht um den Schutz vor einem unwahrscheinlichen aber möglichen finanziellen Schaden.

Ein weiterer Grund für den Kauf von Rohstoffen ist die Diversifikation eines Portfoliorisikos. In manchen Fällen lässt sich die Volatilität eines Portfolios mit geeigneten Rohstoffen reduzieren. Die Umsetzung beim Rohstoffhandel ist nicht einmal kompliziert. Bei Online-Brokern wie zum Beispiel Invest Ecapitals können Trader bequem mit Rohstoffe, Kryptowährungen oder auch den Forex-Handel betreiben.

Rohstoffpreise sind nicht immer berechenbar.

Nicht jede Preisbewegung eines Rohstoffes ist vorhersehbar. Beispielsweise beeinflussen Naturkatastrophen oder politische Umstände die Rohstoffkurse. Ein Hurrikan kann zum Beispiel eine Jahresernte vernichten und damit zu einem Rohstoffmangel führen. Natürlich springt infolgedessen der Preis in die Höhe. Solche Katastrophen lassen sich nicht planen und sie machen den Rohstoffhandel riskant. Wie extrem diese Preisverschiebungen ausfallen können, zeigte der negative Ölpreis im Jahr 2020. Bis zum damaligen Zeitpunkt war der Mehrheit der Marktteilnehmer nicht bekannt, dass ein Börsenkurs auch negativ werden kann.

Die aktuelle Lage

Nahezu alle langfristigen Krisen der Welt sind direkt oder indirekt durch Menschen verursacht. Man denke nur an den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Das führte kurzfristig zu einem Einbruch der Aktienkurse. Russland ist ein großer Energieversorger und mit den westlichen Handelssanktionen wird der Energiehandel erschwert. Die Folgen sind logisch und enden in Ressourcenknappheit bzw. Lieferengpässen.

Raffenerie

Die Politik handelt meistens falsch

Politiker lechzen nach Beliebtheit, um bei der nächsten Wahl wieder gewählt zu werden. Daher reagieren Politiker oft mit schnellen, unbedachten Maßnahmen. Sie spielen sich als Retter der Nation auf. Dabei vergessen sie kurzfristig, dass zum Beispiel Erdgas ein standardisiertes Weltmarktprodukt ist. Wenn zum Beispiel Russland kein Erdgas mehr nach Europa liefert, dann wird durch den ansteigenden Preis in der Marktwirtschaft ein Impuls ausgelöst. Der Preis ist letztendlich nur eine Information über die Knappheit des Rohstoffes. Sobald das Erdgas im Preis steigt, dann fühlen sich andere Erdgasproduzenten automatisch dazu aufgefordert, mehr Erdgas zu produzieren. Je höher der Erdgaspreis ist, desto schneller entsteht ein neues Angebot. So ist es auch in vielen anderen Bereichen, denn der Börsenkurs ist ein flexibles Informationssystem, um Angebot und Nachfrage auszubalancieren.

Erdgas

Bild: Wochen-Chart für Erdgas
Der Kursverlauf zeigt, dass sich der kurzfristig erhöhte Preis durch den Russland-Krieg wieder normalisiert hat. Andere Gasanbieter haben ihre Produktion erhöht und versuchen den Bedarf zu decken.

Fazit

Es ist schwierig, zu allen Themen eine Lösung anzubieten. Wichtig ist aber zu wissen, dass freie Märkte sich meistens selbst regulieren. Ob man unbedingt in Rohstoffe investieren sollte, muss jeder Anleger für sich selbst entscheiden. Preise lassen sich nicht immer zu 100 % vorhersagen. Bleiben wir beim Beispiel Erdgas. Das Gas wird auch in der industriellen Produktion verwendet. Automatisch verteuert ein hoher Gaspreis die Produktionskosten. Das führt wiederum zu höheren Verkaufspreisen und die Produktabnehmer werden sich Gedanken machen, ob sie mit den erhöhten Preisen klarkommen. Das reduziert danach die Nachfrage. Ein ähnliches Verhalten lässt sich bei fast allen Rohstoffen erkennen. Kurzfristig erhöhte oder reduzierte Rohstoffpreise verharren nur selten auf einem sehr hohen oder sehr niedrigen Niveau.
Als Anleger sollte man sich genau über die persönlichen Anlageziele im Klaren sein. Wie ist das Risikoprofil des Anlegers und wie ist die fundamentale Marktsituation für den Rohstoff?

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