Liebe Leserinnen und Leser,
dem deutschen Industrie- und Pharmaunternehmen Merck ist in den vergangenen Wochen ein Durchbruch gelungen. Man konnte nämlich die Unternehmenssparte für rezeptfreie Arzneien an den US-Konzern Procter & Gamble verkaufen. Die Einnahmen belaufen sich auf 3,4 Milliarden US-Dollar. Das Geld soll dazu genutzt werden, die Nettoverschuldung von 10,7 Milliarden Euro abzubauen, und ein Teil des Geldes soll zugleich in neue Geschäftsfelder einfließen.
Merck bereitet sich auf einen Entwicklungssprung vor
Die Unternehmensleitung von Merck bezeichnet das Jahr 2018 als „Übergangsjahr“. Ziel ist es, die Strategie neu zu justieren, und die Anleger in 2019 zu begeistern. Analysten gehen durchaus von einem Gewinnsprung von 40 % aus. Ein ehrgeiziges Ziel, das in erster Linie von der Pharmasparte abhängen dürft. Sie liefert ca. 40 % des Umsatzes und des operativen Gewinns von Merck.
Der größte Hoffnungsträger ist das Medikament „Bavencio“. Es dient zur Behandlung von Blasenkrebs und Hautkrebs. Merck kämpft mit Bavenico, für weitere Zulassungen bei anderen Krebsarten. Wenn das gelingt, gibt es automatisch einen Umsatzsprung, der überraschend sein kann. Im Frühjahr 2019 wird Merck die zulassungsrelevanten klinischen Daten vorlegen.
Bild: Tages-Chart der Merck-Aktie [WKN 659990] und dem OBV-Indikators
Erschöpfung durch Ausverkauf
Zwischen Mai 2017 und März 2018 gab es eine starke Abwärtswelle des Kurses. Der OBV-Indikator bestätigt mit seiner Steilheit, dass hohes Handelsvolumen auf der Verkaufsseite lag. Es ist gut möglich, das sich mit dieser Abwärtswelle die Verkäufer erschöpft haben.
Normalerweise führen starke Verkaufswellen, zu weiteren Abwärtsdrang. Bei 75 Euro entstand aber eine stabile Unterstützung, und der Kurs lief seit April aufwärts. Nun kommt es darauf an, wie die Marktteilnehmer das Muster bewerten. Es könnte sich um eine bearishe Konsolidierung handeln, mit weiteren Abwärtspotential. Es ist aber auch möglich, dass ein neuer kurzfristiger Aufwärtstrend in Wartestellung liegt.
Seit April treten verstärkt neue Käufer auf
Im OBV-Indikator ist die jüngste Aufwärtswelle mit einem blauen Pfeil gekennzeichnet. Es deutet darauf hin, dass viel Handelsvolumen in Aufwärtsrichtung geflossen ist. Ein Zeichen für Kaufdrang.
Flexibilität ist angesagt
Wir können mit dieser Ausgangssituation in zwei Richtung denken. In der aktuellen Situation lässt sich der Börsenkurs nicht gut prognostizieren. Deshalb sollte man eine andere Taktik wählen. Mit einem Buy-Stop bei 93,50 Euro und einem Sell-Stop ab 81,50 Euro lässt sich die Aktie mit reduzierten Risiko handeln.
Einstieg, erst wenn ein bestimmtes Kursniveau überschritten wird
Es bedeutet, dass man auf beiden Kursniveaus eine Order in den Markt stellt, und wartet bis eine ausgelöst wird. In dem Fall sollte man ab 93,50 Euro eine Long-Position einnehmen, und unterhalb von 81,50 Euro eine Short-Position.
Sobald eine Order ausgelöst wird, kann die andere gelöscht werden. Die beiden Kursniveaus sind psychologisch wichtig. Sie sollten neue Marktteilnehmer in die Aktie hineinziehen, und die eingenommene Kursbewegung beschleunigen.
Im Fall einer Long-Position gibt es noch einmal bei 100 Euro eine wichtige Kursmarke. Sie sollte schnell erobert werden. Nur so wissen wir, dass eine Long-Position eine richtige Entscheidung wäre.
Viel Erfolg wünscht Ihnen
Christian Lukas
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