Liebe Trader-Freunde!
im der griechischen Schuldenkrise läuft einiges falsch. Auch die Wahrnehmung der Politiker ist teils stark eingetrübt. Während sich die Eurogruppe ungewohnt einig ist, und sich mit Kritik an den Reformvorschlägen und der Vorgehensweise der griechischen Politiker nicht zurückhält, rechnet der griechische Finanzminister Varoufakis selbst bei einem NEIN zum Referendum mit einer Einigung mit den Gläubigern. Ein Abkommen mit den internationalen Gläubigern wäre so gut wie fertig.
Referendum: Broker reagieren auf hohe Unsicherheit
Auch wenn noch nicht abschließend geklärt ist, ob das Referendum überhaupt verfassungsgemäß ist, laufen die Vorbereitung auf Hochtouren. Gleichzeitig steigt die Angst vor dem kommenden Montag. Stimmen die Griechen mehrheitlich mit NEIN, dann sind die Folgen unabsehbar. In jedem Fall wird es unangenehm, auch wenn nicht klar ist, ob dies auch automatisch zu einem Verlassen der Eurozone führt. Genau diese Unsicherheiten sind es aber auch, die viele Broker dazu veranlasst hat, ihre Marginanforderungen vorübergehend zu erhöhen. Das ist auch gut so! Einige Broker verdoppeln ihre Marginanforderungen. Ausgeweitete Spreads, erhöhte Slippage und Kurslücken (Gaps) in nahezu allen Handelsinstrumenten sind am Montag vorstellbar.
Mein Tipp:
Der Ausgang des Referendums ist nicht vorhersehbar, es könnte ganz knapp ausgehen. Sie sollten daher möglichst keine Positionen über das Wochenende halten – es sei denn es handelt sich um Langfrist-Positionen mit einem sehr weit entfernten Stopp (aber auch hier sollten Sie diesen Anlass nutzen, um die Positionierung zu überdenken). Wichtig: Prüfen Sie auch, ob Ihnen durch die erhöhten Marginanforderungen ihres Brokers noch ausreichend Kapital als Sicherheit (Puffer-Kapital) zur Verfügung steht. Achten Sie auf das erhöhte Risiko, ohne wenn und aber. Alles andere wäre gleichzusetzen mit Zocken!
DAX im aktuellen 30-Minuten-Chart – CFX Trader
DAX-Chartbeschau muss entfallen
Eine Kurzanalyse von DAX oder EUR/USD, welche Sie sonst an dieser Stelle vorfinden, entfällt heute. Dies wäre gegenwärtig unseriös, denn das Seitwärsgeddadel, welches wir heute am Markt vorfinden, ist sicher nur die Ruhe vor dem Sturm. Alles hängt am Referendum, dessen Durchführung selbst schon unsicher erscheint – mich würde es nicht wundern, wenn es kurz vor knapp doch noch abgesagt werden würde -, noch mehr aber vom Ausgang der Abstimmung.
Ich blicke hier mit der Brille eines Daytaders auf das Griechenland-Thema. Zu den langfristigen Auswirkungen hat sich mein Kollege Christian Lukas Gedanken gemacht – wie immer ein sehr lesenswerter Artikel.
Bleiben Sie gesund und locker!
Ihr
Till Kleinlein
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