S&P500-Analyse – US-Aktienmarkt probt den Aufstand

Liebe Leserinnen und Leser,

während noch vor vier Monaten Donald Trump mit seiner Wahl als US-Präsident für steigende Kurse sorgte, gibt es nun das umgedrehte Bild.

Das US-Establishment probt den Aufstand gegen Trump. Immer mehr Skandale werden aufgetischt, und ein Amtsaufhebungsverfahren wird wahrscheinlicher. Und so wie es momentan aussieht, stehen die Chancen nicht schlecht, dass es sogar gelingen wird.

Entsprechend der politischen Umstände passen sich auch die Aktienmärkte an.

 

Der Volatilitäts-Index steht im Fokus der Analysten.

Der VIX (Volatilitäts-Index) wird durch die Chicagoer CBOE berechnet, und bezieht sich auf den S&P500. Als Berechnungsbasis dient die implizierte Volatilität, welche als Preisaufschlag in den Optionspreisen auf den S&P500 enthalten ist. Generell kann man sagen, dass ein hoher VIX mit Marktangst verbunden ist, und ein niedriger entsprechend mit Zuversicht. Passend dazu steigen die Aktienkurse, wenn der VIX fällt.

Nach dem die Volatilität in den vergangenen Wochen extrem niedrig war, warteten viele Börsianer auf eine Veränderung. Der Auslöser kam gestern:

VIX

Bild: Tages-Chart des VIX

 

Der Bullenmarkt ist vorerst gestoppt

Die Heftigkeit mit der sich der VIX bewegt, sagt etwas über den Marktzustand. Wie im oberen Chart zu sehen ist, gab es eine exzessive Bewegung aufwärts. Die Angst ist im Aktienmarkt angekommen, und sollte zu weiteren Kursverlusten führen. Im unteren Teil des Charts ist der VIX im klassischen MACD-Indikator abgebildet. Die Nulllinie zeigt die Grenze zwischen dem bullishen und bearishen Bereich. Auch im MACD ist der Anstieg des VIX auffällig. Alles deutet darauf hin, dass sich mit der Volatilität auch die Struktur des Marktes ändern wird. Wenn es so kommt, ist der Aufwärtstrend des S&P500 und auch des DAX für die nächsten Monate erledigt.

 

McClellan-Oszillator

Bild: McClellan-Oszillator für den amerikanischen Aktienmarkt (Aktien der NYSE)

Beim McClellan-Oszillator wird die Differenz der gestiegenen und gefallenden Aktien eines Marktes berechnet. Anschließend wird das Ergebnis mit zwei verschiedenen exponentiellen Moving-Averages (EMA) geglättet. Das Ergebnis ist der McClellan-Oszillator, der um seine Nulllinie pendelt.

Vergleicht man den McClellan-Oszillator mit dem Kursverlauf des S&P500, zeigt sich sofort eine bearishe Divergenz (siehe eingezeichnete Linien). Die Divergenz ist das Ergebnis eine Schwäche des Gesamtmarktes. Seit einigen Wochen steigt die Masse der circa 3000 Aktien der NYSE nur noch geringfügig an. Im Vergleich dazu verhielt sich der S&P500-Index bullisher. Ursache dafür war eine Outperformance von Aktien mit sehr hoher Marktkapitalisierung. Sie zogen den Index in die Höhe. Besonders auffällig waren Apple, Amazon, Microsoft, Facebook und Alphabet (Google). Es sind die Antreiber der US-Börsen.

Eine übertriebene Verkaufswelle

Schaut man sich den McClellan-Oszillator ist im oberen Chart im Detail an, dann sieht man zwar die kräftige Bewegung nach unten, doch gleichzeitig wird schon das Bollinger-Band berührt. In den meisten Fällen stoppt die Marktbewegung, wenn das obere oder untere Band berührt wird.

Ich gehe deshalb von einer stoppenden Bewegung des Marktes aus. Der Kursverlust von gestern war wohl zu heftig. Der S&P500 sollte nun eine kurze Gegenbewegung von ein bis drei Tagen in Aufwärtsrichtung zeigen. Vermutlich wird in dieser kurzen Zeitspanne den Börsianern klar, dass der Markt angeschlagen ist. Eine weitere Abwärtswelle sollte anschließend zu einer Bereinigung von überkauften Aktien führen.

Fazit: In den nächsten Wochen werden die Aktienmärkte wohl den Rückwärtsgang einlegen.

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