Zu den Aktien, die jüngst ein neues Allzeithoch markieren konnten, gehört Symrise – auch wenn es in den vergangenen Handelstagen mit dem Kurs dann wieder ein kleines Stückchen nach unten ging.
Auf 12-Monats-Sicht liegt der Titel aktuell mit rund 25% im Plus. Die jüngsten Quartalszahlen sahen ganz gut aus. Die Eckdaten: Im dritten Quartal 2017 sind die Umsätze bei Symrise (die u.a. Aromen künstlich herstellen) um 9,1% gestiegen. Interessantes Detail: Dieses Wachstum lag über dem für den gesamten 9-Monats-Zeitraum 2017. Mit anderen Worten: Zuletzt hat sich das Wachstum beschleunigt. Beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) lag das Plus in den ersten drei Quartalen allerdings nur bei 1,0%. Vielleicht hatte der Aktienkurs deshalb leicht verschnupft reagiert.
Symrise: Ebitda-Marge über 20%
Doch hier soll nicht auf hohem Niveau gejammert werden, denn die Ebitda-Marge von 21,3% sieht gut aus und in absoluten Zahlen lag das Ebitda in den ersten drei Quartalen bei 485,2 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund bestätigte Symrise die Prognose für das Gesamtjahr. Nunja, die sieht auch konservativ aus und das ist wohl kaum zu weit aus dem Fenster gelehnt. So soll das Marktwachstum von rund 3% übertroffen werden und die Ebitda-Marge soll bei mindestens 20% liegen. Klingt alles nett und schön – doch das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Aktie (im Bereich 30) ist mir persönlich hier zu hoch.
Bild: Wochen-Chart der Symrise-Aktie [WKN: SYM999]
Technische Ausgangssituation der Symrise-Aktie
Der Chart zeigt zwei unterschiedliche Szenarien an. Als erstes können wir einen jahrelangen Aufwärtstrend feststellen. Ab Jahr 2015 konsolidierte der Trend über einen langen Zeitraum. Die lange Konsolidierung führt in den meisten Fällen zu einem explosiven Ausbruch. Dieser Ausbruch könnte beim Widerstand von 65 € passiert sein. In diesem Szenario wäre jetzt mit einem sehr starken Anstieg des Kurses zu rechnen. Das Mindestziel sollte bei 85 Euro liegen. Am wahrscheinlichsten ist allerdings ein Anstieg auf 95 Euro. Der eingezeichnete blaue Trendkanal (Pitchfork) sollte das Kursmomentum einfangen. Bei diesem bullishen Szenario sollte man keine Schwäche tolerieren. Die untere Linie des blauen Trendkanals darf unter keinem Umstand durchbrochen werden.
Denkbar ist allerdings auch eine ganz andere Variante. In rot ist ein Regressions-Trendkanal eingezeichnet. Dieser Kanal ist nur leicht steigend und könnte aufzeigen, dass der Kurs immer noch in der Konsolidierung wäre. Das bedeutet, der aktuelle Kurs befindet sich nicht am Start einer weiteren Aufwärtswelle, sondern immer noch im Seitwärtsmarkt. Wenn dieses bearishe Muster zutrifft, dann müsste der Kurs in den nächsten Wochen zurückfallen. Das Kursziel wäre dann 60 Euro.
Was wir vorfinden, sind zwei unterschiedliche Szenarien, die sich widersprechen. Wer sich in der Aktie engagieren möchte, der sollte strikte Stopps verwenden. [Anmerkung der Redaktion]
Mit herzlichem Gruß!
Ihr
Michael Vaupel
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