Die Börsianer sehen die Märkte rosig
Der Optimismus hat seit letzter Umfrage der Frankfurter Börse ein wenig zugenommen. Dabei stellt sich die Frage, wodurch die Anleger positiv gestimmt wurden? Am DAX-Kursverlauf kann es nicht liegen, denn es ist nämlich relativ wenig passiert. Die Erklärung für die gute Stimmung könnte im chinesischen Aktienmarkt zu finden sein. Der Hang Seng in Hongkong konnte sich nach deutlichen Verlusten wieder ein wenig stabilisieren. Ob das wirklich beruhigend ist, wird sich erst später zeigen. Die Investmentbank Goldman Sachs spricht davon, dass China eingegriffen hat. Mit geschätzten 200 Milliarden Euro soll der Aktienmarkt gestützt worden sein.
Der Anteil der Optimisten beträgt bei Betrachtung der bullishen und bearishen Anleger 64%. Das ist ein ziemlich hoher Wert. Es wäre schon ungewöhnlich, wenn mit dieser Ausgangssituation der DAX über einen Indexwert von 10500 Punkten steigen könnte. Dort liegt nämlich der erste kleine Widerstand. Er ist technisch schwach, doch vermutlich wird er ausreichen, um die Bullen abzuwehren.
Die Börsenstimmung in Frankfurt
Die Frankfurter-Börse zeigt nach neuester Erhebung folgendes Sentiment:
Professionelle Anleger:
54% (+3) bullish 30% (-3) bearish 16% (0) neutral
Private Anleger:
51% (0) bullish 29% (-5) bearish 20% (+5) neutral
Die Teilnehmer der Umfrage müssen jede Woche ihre Meinung dazu äußern, ob der der in 4 Wochen höher oder tiefer steht bzw. unverändert sein wird. In der Klammer steht die Veränderung zur Vorwoche.
Die nachfolgenden Charts zeigen eine Verknüpfung der typischen Candlestick-Analyse mit dem Handelsvolumen. Unter- und oberhalb der Candlesticks befinden sich Symbole mit Zahlen. Jedes Symbol ist ein Richtungsimpuls mit einer Trefferquote zwischen 53 und 60%. Die Zahl innerhalb des Symbols zeigt die Dauer des Impulses an. Die Charts zeigen auf einzigartige Weise, wie stark Impulse der Bullen und Bären waren. Dadurch sind Rückschlüsse auf zukünftiges Verhalten möglich.
DAX
Bild 1: Wochen-Chart des DAX mit Volumen-Preis-Signalen
Kurzanalyse zum DAX
Die Woche ist praktisch ereignislos abgelaufen. Ein kurzer Test nach oben und unten. Der DAX befindet sich weiterhin in einem Schwebezustand. Die Volumen-Preis-Analyse zeigt sowohl ein bullishes und bearishes Signal zugleich. Das ist möglich, denn Candlestick-Muster setzen sich aus verschiedenen Formationen zusammen. In diesem Fall gibt die letzte Candlestick ein eigenständiges Signal. Gleichzeitig ist sie Teil einer größeren Formation, welche bearish wirkt.
Die Prognose für den DAX bleibt identisch zur vergangenen Woche. Der DAX sollte noch eine kleine Aufwärtsbewegung schaffen, um danach erneut den Weg nach unten zu suchen.
Die eingezeichnete Trendgabel ist stark abwärtsgerichtet. Die Bären unter den Börsianern werden erst aufgeben, wenn der DAX die Trendgabel vollständig verlassen hat. Bis dahin bleibt der DAX im bearishen Modus.
S&P500-ETF (SPY)
Bild 2: Wochen-Chart des S&P500-ETF (SPY) mit Volumen-Preis-Signalen. Der SPY steht repräsentativ für den S&P500-Index. Der Vorteil des SPY liegt darin, dass er direkt an der Börse gehandelt wird, und damit besser die Verknüpfung von Preis und Volumen anzeigt. Die Kurse des SPY lassen gut auf den S&P500 übertragen. Im Prinzip muss man beim dreistelligen SPY-Wert nur die Kommastelle verschieben, und dann den Wert auf den S&P500 übertragen.
Kurzanalyse zum S&P500
Über den US-Markt gibt es nur wenig zu sagen. Er zeigt ein ähnliches Verhalten wie der DAX. Der bullishe Money-Flow deutet auf eine innere Stärke des US-Marktes hin. Man sollte deshalb davon ausgehen, dass demnächst eine kleine Aufwärtsbewegung ansteht. Diese wäre nur die Vorbereitung, um den Markt noch einmal nach unten zu schicken. Erst nach einer neuen Abwärtswelle sollte der Markt bereinigt sein.
Gold-ETF (GLD)
Bild 3: Wochen-Chart des Gold-ETF (GLD) mit Volumen-Preis-Signalen.
Kurzanalyse zum Gold
Der Goldmarkt trübt sich stetig weiter ein. Fundamental gibt es viele Argumente für Gold, doch die Argumente nutzen nichts, wenn es immer wieder jemanden gibt, der trotz des niedrigen Kurses, bereit ist zu verkaufen. Gold ist der einzige Rohstoff, der gleichzeitig eine Währung ist. Und bei Notenbanken ist ein hoher Goldkurs nicht besonders beliebt. Vielleicht gibt es aus dieser Ecke wieder Interventionen.
Technisch gesehen, müsste es bald eine kleine Aufwärtswelle zum Widerstand von $111 geben. Erst an diesem Widerstand wird sich die Kraft der Bullen zeigen.
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