Liebe Leserinnen und Leser,
ist Ihnen schon aufgefallen, dass die bekannten Börsenprofis keine gute Meinung zum Aktienmarkt haben? Das sollte Sie auch nicht wundern, denn die meisten Profis sind Anhänger der fundamentalen Analyse. Vereinfacht ausgedrückt, die Analysten bewerten die Unternehmensentwicklungen und vergleichen sie mit den Börsenkursen. Aus aktueller Sicht kommt dabei nichts Vernünftiges heraus, denn die Corona-Belastung zerrt an den Unternehmensgewinnen. Die Börsenkurse steigen immer weiter und gleichzeitig sinken die Unternehmensgewinne – das passt nicht zusammen.
Die Frankfurter Börse nimmt wöchentlich eine Stimmungsumfrage vor. Seit mehreren Wochen ist die Stimmungslage besonders bei den professionellen Marktteilnehmern pessimistisch. Momentan ist sie sogar extrem pessimistisch.
Es lässt darauf schließen, dass die Profis kein Interesse haben, Aktien zu kaufen. Es bedeutet aber auch, dass sie ihre schwachen Aktienpositionen bereits aus dem Depot entfernt haben. Wir müssen deshalb die Frage stellen, woher sollte ein Verkaufsdruck kommen? Ist es nicht eher so, dass wenige positiv-gestimmte Börsianer ausreichen, um den Aktienkurs zu stützen?
Die Aktienmärkte zeigen momentan keine Absturzgefahr.
Bild: Tages-Chart des S&P500 mit Advance-Decline-Line
Die Advance-Decline-Line (ADL) ist ein guter Marktbreite-Indikator für die kurz- bzw. mittelfristige Trendanalyse. Das Ergebnis ist eindeutig: Die ADL unterstützt die aktuelle Aufwärtsbewegung und gibt bullishe Vorzeichen. Es kann deshalb nicht mehr lange dauern, bis ein neues relatives Hoch erreicht wird.
Fazit: Ein Ende der Aufwärtsbewegung (seit Mitte März) ist nicht erkennbar. Es fehlen die typischen Schwächeanzeichen. Als Trader sollte man sich nicht zwingend auf sein Bauchgefühl verlassen. Besser ist es, nur das zu handeln, was klar erkennbar ist. In diesem Sinne bleiben die Zeichen bullish und Short-Positionen sind tabu.
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